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Altersprognosen müssen bei Planung einbezogen werden

Bevölkerung wächst am Südlichen Oberrhein weiter

Die Bevölkerung am Südlichen Oberrhein wird nach der neusten Prognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung in den kommenden 20 Jahren weiter anwachsen. Der Regionalverband Südlicher Oberrhein mahnt, dass man bei Wohnungsbauplanungen die erwartete Altersentwicklung der Bevölkerung beachten muss.

Der Südliche Oberrhein gehört weiterhin zu den wachstumsstärksten Regionen in Deutschland. Nach neuen Prognosen wird in den nächsten 20 Jahren zwischen Achern und Auggen mit einem Zuwachs von rund 50.000 Einwohnern zu rechnen sein, ein Plus von rund 4,6 Prozent gegenüber heute.
 
Der Vorsitzende des Regionalverbands Südlicher Oberrhein Otto Neideck sieht diese Prognose positiv

  „Wir freuen uns, dass die demografischen und ökonomischen Rahmenbedingungen in der Region Südlicher Oberrhein Anlass dazu geben, weiterhin deutliche Wanderungsgewinne erwarten zu können

und weiter
 

Bis 2040 werden in unserer Region über 200.000 Erwerbstätige das Rentenalter erreichen. Wirtschaft und öffentlicher Dienst sind daher auch auf Zuwanderung angewiesen

Neideck warnt jedoch, dass das prognostizierte Wachstum keine Begründung sei, die Praxis der kommunalen Wohnbaulandentwicklung und Bauleitplanung eins zu eins fortzuführen wie bisher.
 
Denn laut Prognose werden wir enorme Verschiebungen in der Altersstruktur erleben.
 
Dem Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung nach werden die Altersgruppen zwischen 20 und 50 Jahren, also die Haushalts- und Familiengründer sowie Bauherrengeneration, welche den Wohnungsmarkt als Nachfragende dominieren, in den nächsten 20 Jahren auch in der Region Südlicher Oberrhein insgesamt leicht schrumpfen.
 
Durch die fortwährende Alterung der Gesellschaft wird sich das Bevölkerungswachstum vor allem in der Altersgruppe 70 plus abspielen.
 
Während die Gesamtbevölkerung bis 2040 gegenüber heute um rund 50.000 Einwohner wachsen soll, wird für die Zahl der Senioren (70 Jahre und älter) im gleichen Zeitraum eine Zunahme um über 75.000 prognostiziert.
 

Wir müssen leider beobachten, dass die Angebotsplanung und Bautätigkeit in der Region demgegenüber noch zu einseitig auf Einfamilien- und Doppelhäuser ausgerichtet sind

berichtet Verbandsvorsitzender Neideck.
 
Für die Region Südliche Oberrhein und insbesondere die Stadt Freiburg liegen die prognostizierten Zuwächse jeweils deutlich über dem Bundes- und Landesschnitt .
 
Bevölkerungsprognose des BBSR (Basisjahr 2017; Berechnungen: RVSO)
                                      2017 – 2040                                      2020 – 2040
Deutschland                   –1,0 %                                                –1,5 %
Baden-Württemberg     +3,7 %                                                 +2,9 %
Südlicher Oberrhein     +5,8 %                                                 +4,6 %
Freiburg                        +10,5 %                                               +10,5 %
 
Verbandsdirektor Dusch sieht damit auch die Entscheidung der Verbandsversammlung bestätigt, sich mit dem gesamtfortgeschriebenen Regionalplan bewusst vom sogenannten Hinweispapier („Plausibilitätsprüfung der Bauflächenbedarfsnachweise“) und den Vorausrechnungsergebnissen des Statistischen Landesamts gelöst zu haben.
 
Angesichts der fortschreitenden Verluste an Landwirtschaftsfläche und Flächenpotenziale in den Innerortslagen sollten Gemeinden, Städte und Region mit ihren politischen Gremien die aktuelle Bevölkerungsprognose als Impuls verstehen, der Innenentwicklung neuen Auftrieb zu geben.
 

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