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Durch den Baulärm vibriert das Haus und der Geschirrschrank wackelt!

Weil-Haltingen: Familie leidet seit mehr als 10 Jahren unter einer Großbaustelle

Am 28. April 2021 ist "Tag des Lärms". Für die Familie Jurkschat ist allerdings täglich "Tag des Lärms". Seit fast elf Jahren lebt sie in in ihrem Haus in Weil-Haltingen mit Baulärm!

Zuerst fing die Bahn mit ihren Arbeiten zum Ausbau der Rheintalbahn östlich von ihrem Grundstück an. Baumaschinen und Lkw fahren an ihrem Haus vorbei und verursachen Lärm und Staub.

Seit knapp drei Jahren leben sie aber direkt an einer Großbaustelle der Stadt. Hinter ihrem Garten wird eine zweite Brücke gebaut und irgendwann wird die Hauptbrücke vor dem Haus abgerissen. Sie wussten das, bevor sie das Haus kauften. Aber dass es so schlimm wird, hätte Arturos Jurkschat nicht gedacht.

Es brummt und hämmert durch die Baumaschinen, Lkw rollen am Haus vorbei, dazu kommt der Baustaub- und das täglich seit einem Jahrzehnt!

Seine Frau, die krank ist, hält das kaum mehr aus, sagt Arturos. Auch bei ihm wirkt sich das aus. Er ist Busfahrer in Basel und arbeitet Schicht. "Wenn ich um 2 Uhr nachts nach Hause komme, werde ich von dem Baulärm schon um 7 Uhr geweckt und kann nicht mehr schlafen- wenn ich zur nächsten Schicht fahre, muss ich fit sein, denn schließlich transportiere ich Menschen", sagt er.

"Tagsüber gehen wir gar nicht mehr aus dem Haus, nur noch Abends setzen wir uns auf die Terrasse, wenn die Baustelle Feierabend hat. Aber manchmal kommt es auch vor, dass die Bahn auch nachts oder an Feiertagen baut".

Oft haben sie dran gedacht wegzuziehen, sagt Arturos. Aber das Haus würde sowieso niemand kaufen - umziengelt von Baustellen. Wie die Zukunft wird? "Keine Ahnung. Wir haben Angst, dass es noch schlimmer wird", sagt das Ehepaar.

Bilder: Blicke vom Haus auf die Großbaustelle