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Körperverletzungen und sexuelle Übergriffe

Freiburg: Polizei wegen Demos und aggressiven Feiernden im Dauereinsatz

Die Polizei in Freiburg war vergangenes Wochenende wegen Demonstrationen und Feiernden auf mehreren Plätzen gefordert. Bei Auseinandersetzungen wurden mehrere Polizisten leicht verletzt.

Der Samstag verlief tagsüber zunächst noch friedlich und das obwohl für den Innenstadtbereich diverse Demonstrationen, Aufzüge und Mahnwachen angekündigt waren.
 
So auch eine Querdenker-Demonstration, welche mit etwa 100 Teilnehmern beginnend am Karlsplatz zum Platz der Alten Synagoge führte, wo die Veranstaltung gegen 17:30 Uhr beendet wurde.
 
Um ca. 18 Uhr kam es zu einer nicht angemeldeten Demonstration mit 300 Teilnehmern in der Urachstraße, zu welcher durch die Antifaschistische Jugend sowie durch die Autonome Antifa Freiburg in den Sozialen Medien aufgerufen worden war. Im Verlauf kam es zu verbalen Provokationen und dem Wurf eines pyrotechnischen Gegenstandes in Richtung der Einsatzkräfte. Nach Zeugenaussage wurde durch einen Versammlungsteilnehmer der Seitenspiegel eines in der Matthias-Erzberger-Straße geparkten Autos abgetreten, Ermittlungen hierzu wurden eingeleitet. Am Ausgangspunkt Urachstraße eingetroffen wurde der Aufzug gegen 19:30 Uhr für beendet erklärt.
 
Im Anschluss kam es gegen 20 Uhr durch einen Passanten zu einem sogenannten "Hitlergruß" in Richtung der abfahrenden Polizeifahrzeuge. Der Mann wurde zur Personalienfeststellung vorläufig festgenommen
 
Zwei Plätze werden geräumt
 
Auf dem Platz der Alten Synagoge fanden sich dann im Laufe der Nacht bis zu 1000 Feiernde ein. Trotz dauerhafter Polizeipräsenz kam es zu diversen Körperverletzungsdelikten und schließlich auch zu Flaschenwürfen gegen die Polizei. Zudem wurden zwei sexuelle Übergriffe in Form des Anfassens mit möglichem sexuellem Hintergrund angezeigt.
 
Um diese gesamte Situation aufzulösen wurde der Platz kurz nach halb zwei Uhr nachts mit Hilfe von mehrfachen Lautsprecherdurchsagen geräumt.
 
Hierbei kam es erneut zu Flaschenwürfen gegen die eingesetzten Polizisten, wodurch drei Beamte leichte verletzt wurden. Durch einen der Flaschenwürfe wurde zudem die Scheibe eines Dienstfahrzeugs beschädigt. Bei der Räumung setzte die Polizei zum Teil Pfefferspray ein.
 
Polizei erhält Unterstützung aus Offenburg und Karlsruhe
 
Im Bereich des Lederleplatzes wurden parallel ab 22 Uhr ebenfalls massive Ruhestörungen durch Menschenmengen gemeldet, die sich bis auf die Eschholzstraße verlagerten. Die Anzahl der Personen erhöhte sich innerhalb kürzester Zeit auf etwa 400 Feiernde, die zu großen Teilen dem linken Spektrum zugeordnet werden konnten. Die Anzahl der Menschenmenge stieg im Weiteren bis auf etwa 600 Personen an. Ordnungsstörungen, hauptsächlich in Form von Ruhestörungen nahmen massiv zu, sodass es eine Vielzahl von Beschwerden von Anwohnern gab.
 
Zudem wurde Pyrotechnik gezündet und Anwohner sowie Passanten körperlich angegangen.
 
Die voll besetzte Eschholzstraße, welche mittlerweile mit mehreren Straßensperren versehen worden war, wurde mit Unterstützung der Bundespolizei sowie der Polizeipräsidien Offenburg und Karlsruhe, und nach Ankündigung mittels Lautsprecherdurchsagen, geräumt. Hierbei kam es erneut zu Flaschenwürfen gegen die Polizei sowie zu mehreren Widerstandshandlungen, bei denen nach jetzigem Kenntnisstand niemand verletzt wurde.
 
Aufgrund der Anzahl und Qualität der Einsatzlagen im Stadtgebiet Freiburg konnten diverse weitere Ruhestörungen - wie beispielsweise im Bereich des Seeparks - nicht oder nur stark verzögert polizeilich bedient werden. Auch hier kam es zur Ansammlung diverser Feiernder.