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Außerdem werden wiederverwendbare Bio-Trinkhalme produziert

Neues EU-Verbot tritt in Kraft: Denzlinger Firma Pioflex stellt jetzt Papier-Trinkhalme her

Ob bei Capri-Sonne oder Durstlöscher - die kleinen Plastikröhrchen, die man in die Packung sticht, wird es in Zukunft nicht mehr geben. Denn ab heute tritt das EU-weite Verbot von Einwegtrinkhalmen aus Kunststoff in Kraft. Das heißt, diese Halme dürfen ab heute nicht mehr produziert werden.

Das Denzlinger Unternehmen Pioflex, das seit 1966 Kunststoff-Trinkhalme herstellt, musste daher umstellen und setzt zum einen auf Einweg-Papierhalme, die dann auch künftig auf der Capri-Sonne Packung kleben und zum anderen auf wiederverwendbare Biohalme.

"Wir müssen garantieren, dass der Papierhalm zwei Stunden hält. Aber er hält sogar 4 bis 5 Stunden im Getränk, bevor er sich auflöst", sagt Geschäftsführer Hansjörg Keusken.

Der wiederverwendbare Halm wird aus einem biobasierten Kunststoff hergestellt, der auch in der Natur vorkommt und von Bakterien gebildet wird. Der Vorteil: er ist zu 100 Prozent abbaubar.

"Würde der Halm irgendwo in der Natur weggeworfen, was leider vorkommt, wäre der Halm in 6 bis 8 Monaten komplett zersetzt. Zuhause kann man den Halm ganz normal in den Müll schmeißen, da er auf der Müllkippe verrottet",  so Keusken. 

Das Produkt sei von einem international anerkanntem Labor zertifiziert worden. Weltweit habe kein anderer Trinkhalm ein solches Zertifikat, da sie nicht in dieser Zeit abbaubar sind.

Pioflex produziert Milliarden von Papier-Trinkhalmen, von den Bio-Trinkhalmen werden pro Jahr 50 Millionen hergestellt. Für die Umstellung auf Papier-und Bio-Trinkhalme hat die Firma über 4,5 Millionen Euro investiert.

Ein Päckchen mit 20 Bio-Trinkhalmen kostet im Onlineshop 5, 99 Euro. Diese sind bis 95 Grad hitzebeständig und können in der Spülmaschine gewaschen werden.

"Die Bio-Trinkhalme sind eine gute Alternative zu den Glas- Röhrchen, die eventuell doch mal brechen und eine Gefahr darstellen, oder zu Metall-Trinkhalmen. Denn man muss einen davon mindestens 200 bis 300 Mal benutzen, damit der ökologische Fußabdruck gut ist.

Studien haben aber bewiesen, dass Menschen, die diese Halme kaufen, diese zum einen nicht oft genug nutzen oder sie aber öfter verlegen und dann wieder neue kaufen. Der ökologische Fußabdruck ist dann schlechter als bei einem reinen Kunststoff-Halm", so Keusken.

Hier geht es zum Online-Shop:

https://www.pioflex.de/pionature/produkte.html