Auslöser für ihre Versuche war ein Tankerunglück vor Mauritius, bei dem sich ein großer Ölteppich auf dem Meer ausgebreitet hat. Anja Kern sammelte Haare und stopfte sie in einen Nylonstrumpf. Dann füllte sie Wasser in eine Plastikwanne und goss Altöl hinein. Das Öl breitete sich schnell zum Teppich aus. Sie legte die Haarschlange in die Wanne und diese saugte Wasser und Öl auf. Als sie die Haarschlange auswrang, floss nur noch klares Wasser heraus, das Öl wurde von den Haaren gebunden.
Anja Kerns Ziel ist, dass möglichst viele Friseure Haare sammeln, diese dann zu Haarschlangen verarbeitet und aufbewahrt werden, damit z.B. Feuerwehr oder THW sofort darauf zurückgreifen können, wenn ein Unglück passiert und Öl gebunden oder aufgehalten werden muss.
Die engagierte Friseurin hat schon Umweltverbände und Politiker sowie andere Friseure angeschrieben, um sie für ihre Idee zu begeistern. Außerdem will sie einen Verein gründen.
Allerdings müsste für ihr Vorhaben zuerst das Abfallgesetz geändert werden. Nach dem derzeitigen Abfallgesetz müssen Haare im Restmüll und dann im Gewerbemüll entsorgt werden.
Bei einer KFZ-Werkstatt will sie demnächst testen, ob man die Haare auch für Öl auf dem Boden verwenden kann. Dafür werden Haare auf das Öl gestreut, sie saugen das Öl auf, und man kann das Ganze einfach zusammenkehren.