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Eltern haben bei Zahnpflege nichts falsch gemacht

Freiburger Kinder haben seltener Kreidezähne als anderswo

Kreidezähne sind nach Karies die bedeutendste Zahnerkrankung bei Kindern. Laut aktuellem BARMER-Zahnreport sind in Freiburg rund fünf Prozent der Kinder davon betroffen und das sind weit weniger, als im Landesdurchschnitt.

Bei Kreidezähnen ist die Mineralisation des Zahnschmelzes gestört. Die Zähne sind verfärbt und fleckig, sie sind oft schmerzempfindlich und so weich, dass sie schließlich bröckeln. Meistens sind die bleibenden Backen- und Schneidezähne betroffen.

In Baden-Württemberg sind von den Kreisezähnen rund 7,7 Prozent der 6- bis 9-Jährigen betroffen. In Freiburg ist die Betroffenenquote mit fünf Prozent deutlich niedriger.

Tatsächlich dürften aber mehr Kinder Kreidezähne haben. Denn diese Zahnkrankheit ist irreversibel. Sie kommt also auch bei Älteren vor“,

sagt Jonas Zinser, Regionalgeschäftsführer der BARMER in Freiburg.

Der angrenzende Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald weise mit 6,8 Prozent einen höheren Wert aus. Am häufigsten habe man eine Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, so der Fachbegriff für Kreidezähne, bei Kindern in Ulm festgestellt (12,2 Prozent). In Heilbronn sei die Betroffenenquote landesweit am niedrigsten. Dort hätten laut BARMER-Zahnreport 3,9 Prozent der Kinder Kreidezähne.

Diese regionalen Unterschiede können wir nicht erklären. Aus Sicht der Wissenschaft dürfen sie aber auch nicht überinterpretiert werden“,

so Zinser.

Was verursacht Kreidezähne?

Über die Ursachen wird viel diskutiert. Den Ergebnissen des BARMER-Zahnreports zur Folge gibt es einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Antibiotika und der Entstehung von Kreidezähnen. Kindern mit Kreidezähnen wurden in den ersten vier Lebensjahren gut zehn Prozent mehr gängige Antibiotika verordnet als Gleichaltrigen ohne Kreidezähnen. Wie genau Antibiotika die Entstehung von Kreidezähnen fördern, sei noch unklar. Fakt ist aber, dass die Zähne schon geschädigt sind, bevor sie durchbrechen. Das macht eine Prävention nahezu unmöglich! Ernährung und Mundhygiene haben wohl keinen Einfluss auf die Entstehung von Kreidezähnen. Die Eltern der betroffenen Kinder haben bei der Zahnpflege der Kleinen also nichts falsch gemacht!