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Gesundheitsamt verschickt Briefe

Landkreis Emmendingen beteiligt sich an Studie zu Long-Covid

Welche Folgen hat eine überstandene Covid-19-Infektion für die Betroffenen? Diese Frage will eine Studie klären. Auch das Gesundheitsamt Emmendingen beteiligt sich an dieser Studie und befragt deshalb Bürger aus dem Landkreis, die bereits an Corona erkrankt waren.

In der vom Land Baden-Württemberg geförderten Studie geht es konkret um die verzögerte Heilung und bleibende Beschwerden nach einer akuten Covid-19-Infektion.

Viele Patienten berichteten nach einer überstanden Erkrankung über Brustschmerzen und Luftnot, aber auch Erschöpfung bei körperlicher Belastung sowie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Dieses Krankheitsbild – vielfach „Long-Covid“ genannt – und seine Behandlung sind noch nicht gut erforscht. Die Universitätskliniken in Baden-Württemberg haben daher spezielle Ambulanzen für die Versorgung dieser Menschen, aber auch zur besseren Erforschung von Long-Covid, eingerichtet.

Studie zur Erforschung startet

Wer im Landkreis Emmendingen wohnt und im vergangenen Herbst und Winter an Corona erkrankt war, erhält in den nächsten Tagen einen Fragebogen vom Gesundheitsamt per Post.

Betroffen ist der Zeitraum vom 1. Oktober 2020 bis 31. März 2021. Über 2.300 Fragebogen werden in den nächsten Tagen versandt.

Im Fragebogen werden Angaben zur damaligen SARS-CoV-2-Infektion, zur Entwicklung der Beschwerden bis heute und zur aktuellen Gesundheitssituation und Lebensqualität abgefragt. Das Ausfüllen des Fragebogens dauert nicht länger als 15 Minuten. Ein frankierter Rücksendeumschlag liegt bei. Die Teilnahme an der Erhebung und den späteren Untersuchungen ist freiwillig.

Wir hoffen, dass möglichst viele Angeschriebene den Fragebogen ausfüllen“,

so Prof. Dr. Winfried Kern, der Leiter der Infektiologie des Universitätsklinikums Freiburg.

Dr. Armin Dietz, Leiter des Gesundheitsamtes im Landkreis Emmendingen bittet:

Die Fragen sollten bitte auch dann beantwortet werden, wenn die Infektion mild verlief und/oder alle Beschwerden wieder komplett verschwunden sind“.

Das Projekt ist vor einigen Tagen bereits in Freiburg und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald gestartet und wird in den nächsten Wochen auch in den Regionen um Tübingen, Heidelberg und Ulm fortgesetzt.

Die Forscherinnen und Forscher sind sich sicher, dass sie mit dieser großen bevölkerungsbezogenen Studie in Baden-Württemberg rasch zu einem besseren Verständnis des Krankheitsbilds und zur Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten beitragen können.