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Ackerklassenzimmer ist ein Bauwagen aus Holz

Kollmarsreute: Grundschulkinder lernen in der Ackerschule

Zwischen Wiesen und Feldern lernen ABC Schützen Rechnen, Schreiben, Lesen, aber auch woher das Essen auf unserem Teller eigentlich kommt

12 Erstklässler besuchen seit Schuljahresbeginn die "Ackerschule". Dafür wurde von der Stadt ein Ackerbauwagen finanziert und auf ein Feld neben einem von der Schule gepflegtem Feld aufgestellt. Auf dem Wagen sind Solarpanele angebracht, er ist gut beheizbar und wird das ganze Jahr über genutzt.

Die ABC-Schützen sind bei Wind und Wetter draußen, lernen hautnah Tiere, Pflanzen kennen und wie z.B. Karotten, Rüben, Salat oder Kartoffeln auf dem schuleigenen Acker angebaut, gepflegt und geerntet werden.

"Die Kinder sind durch die Natur und die viele frische Luft viel offener und haben wahnsinnig viel Spaß! Streiten tun sie auch viel weniger",

sagt die Klassenlehrerin Agnes Blattmann.

"Und wenn eine Maus oder ein Hase übers Feld flitzt, oder ein Käfer ausgegraben wird, ist das natürlich klasse, wir integrieren das Thema sofort in den Unterricht".

Der Unterschied zu "Naturklassenzimmern" ist, dass die Kinder wirklich das ganze Jahr über in der Ackerschule unterrichtet werden. Eltern und Kinder durften entscheiden, ob die Kinder lieber im Schulgebäude der Kollmarsreutener Grundschule oder in der Ackerschule lernen möchten.
Weil es in diesem Schuljahr so viele Anmeldungen gab, musste die erste Klasse geteilt und ein zusätzlicher Raum gefunden werden.  
So wurde die Idee, Grundschulkinder einen eigenen Acker bestellen zu lassen und eine "Ackerschule" zu gründen, kurzerhand gemeinsam mit der Stadt und dem Verein "Ackerdemia e.V." umgesetzt.

Der Verein unterstützt, begleitet Kinder und Lehrer mit einem vierjährigen Bildungsprogramm. Dazu gehört auch, dass die Lehrkräfte in Gemüseanbau, Saatgutvermehrung, Fruchtfolge und Pflanzenpflege regelmäßig geschult werden.
Und so sieht es in und rund um die Ackerschule aus: