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Dramatische Szenen auf der Flucht mit Bussen

Freiburg: Die Stadt bringt 200 Kinder und Betreuer aus einem ukrainischen Heim auf

In Freiburg sind gestern 167 Kinder und Jugendliche sowie 32 Betreuer aus der Ukraine mit 4 Bussen nach einer 70-stündigen Fahrt angekommen.

Dass die Menschen aus dem Kinderheim "Vaterhaus" bei Kiew in Freiburg in Sicherheit gebracht werden konnten, verdanken sie der Hilfsorganisation S Einlädele, die zur evangelischen Stadtmission gehört und den Ämtern der Stadt.

Die Unterbringung und Versorgung der Menschen ist zunächst sichergestellt. Sie werden auf verschiedene Unterkünfte verteilt.

Oberbürgermeister Martin Horn und Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach zeigten sich erleichtert, dass die Busse mit den jungen Menschen aus dem Kriegsgebiet sicher in Freiburg angekommen sind.

Auch Dolmetscherinnen und Dolmetscher stehen bereit und werden bei der Verständigung helfen.

„Der furchtbare Krieg in der Ukraine macht fassungslos. Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir unseren ukrainischen Freundinnen und Freunden helfen, wo wir nur können.

Für mich stand es außer Frage, dass wir die geflüchteten Kinder hier bei uns in Freiburg aufnehmen. Krieg kennt keine Gewinner – und Kinder sind die größten Verlierer", so OB Martin Horn.

Es habe dramatische Szenen auf der Flucht gegeben. Ein Vater, der sein eigenes Kind und 9 Pflegekinder auf der Flucht dabei hatte,  musste den Bus verlassen, weil er zur Armee eingezogen wurde .

Seine Frau sei mitausgestiegen. Das sei ein schrecklicher emotionaler Moment gewesen.

"Wenn es einen Lichtblick in diesen schrecklichen Tagen geben kann, dann ist das die weltweite Solidarität und Hilfsbereitschaft für die Menschen in der Ukraine – gerade auch hier bei uns in Freiburg.“

Bereits vor einigen Tagen hatte OB Horn mit seinem Amtskollegen in Lviv Andrij Sadovyj besprochen, dass Freiburg bei der Beschaffung von Notstromaggregaten, zum Beispiel für Krankenhäuser, helfen werde.

Am vergangenen Donnerstag wurde eine weitere Liste mit benötigten Hilfsgütern aus Lviv geschickt, damit Lieferungen in die Westukraine logistisch vorbereitet werden können.

Inzwischen ist ein Lastwagen aus der Ukraine auf dem Weg nach Freiburg, der die Hilfslieferungen abholen und in die Ukraine transportieren wird.

Bürgerinnen und Bürger, die helfen und unterstützen wollen,können sich ab sofort unter [email protected] melden.

Die Stadt Freiburg hat ein Spendenkonto eingerichtet. Unter dem Stichwort „Nothilfe Lviv“ kann man auf das Konto IBAN DE63 6805 0101 0002 0100 12 spenden.

Bild: DRK Kreisverband Freiburg