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Stromversorgung bleibt bestehen

Gestörte Satellitenverbindungen: Zwei Betreiber von Windrädern von Hackerangriff betroffen?

Durch gestörte Satellitenverbindungen können auch zwei südbadische Betreiber von Windrädern ihre Anlagen nicht mehr aus der Ferne steuern.

Der Windrad-Hersteller Enercon geht von Hackerangriffen in Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine aus. Eine technische Störung könne sicher ausgeschlossen werden.

Am Donnerstag 24.2.2022 wurde festgestellt, dass es keine Satellitenverbindung mehr zum Betriebsführungssystem der Windräder gibt.

Ein Zusammenhang mit dem Kriegsbeginn in der Ukraine liege nahe, sei aber Spekulation, sagt Tobias Tusch, Geschäftsführer der Elektrizitätswerke Schönau im Kreis Lörrach.

Diese betreiben fünf Windräder im Windpark Rohrenkopf bei Gersbach.

Als Alternative soll jetzt so schnell möglich eine LTE-Verbindung über das Mobilfunknetz eingerichtet werden. Wenn dann die Satellitenverbindung wieder funktioniere, habe man sogar zwei Systeme für die Fernsteuerung

Ebenfalls betroffen ist die Freiburger Ökostromgruppe. Die Satellitenverbindung zu 15 Anlagen sei ausgefallen, so Geschäftsführer Andreas Markowsky.

Teile der Hardware in den Anlagen seien jetzt zerstört und müssen ausgetauscht werden. Deshalb müsse man die Anlagen aktuell manuell überwachen.

Da der Ökostromgruppe durch den Abbruch der Satellitenverbindung nicht mehr automatisch eine Störung mitgeteilt wird, beobachten nun Nachbarn der Anlagen wie z. B Landwirte, ob die Windräder laufen oder nicht.

Wenn nicht, dann melden sie die Störung. Daraufhin wird der Service von der Herstellerfirma informiert, der dann die Störung vor Ort behebt. Damit bleibt die Stromversorgung am Laufen.

Die Hardware auszutauschen werde allerdings dauern, denn bei so vielen beschädigten Teile in ganz Europa, werden Lieferengpässe erwartet, sagt Geschäftsführer Andreas Markowsky.

Tausende von Anlagen des Herstellers Enercon in Europa sind von dem Abbruch der Satellitenverbindung betroffen.