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Neue Tagesklinik an der Breisacher Straße eröffnet

Freiburg: Hilfe für Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen

Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter psychischen Erkrankungen. Grund sind unter anderem auch Lockdowns während der Corona-Pandemie, Klimakrise und der Krieg in der Ukraine

Schon zwei Jahre Pandemie haben Spuren hinterlassen: Seit 2020 sei die Zahl junger Patienten, die psychische Störungen entwickelt haben, wie z.B. Angst-, oder Essstörung oder eine Depression, um mehr als ein Drittel gestiegen, bestätigte der ärztliche Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie Freiburg Christian Fleischhaker bei einem Gespräch mit Radio Regenbogen. Und aktuell kämen durch den Krieg in der Ukraine und der Klimakrise noch weitere Sorgen und Ängste hinzu.

"Veränderungen und Belastungen der Kinder im Alltag und die weltpolitische Situation können immer Ursache oder Auslöser für schwerwiegende psychische Erkrankungen sein",

so Christian Fleischhaker

Wie groß der Bedarf ist, zeigt sich auch an den langen Wartezeiten für mögliche Therapieplätze. Zwischen neun und zehn Monate müssen sich derzeit Kinder oder Jugendliche gedulden. Und viele Kinderärzte hätten schon aufgehört, Wartelisten zu schreiben. In die Klinik für Psychiatrie, Psychiotherapie und Psychosomatik Freiburg könnten aktuell nur lebensbedrohliche "Notfälle"  aufgenommen werden.

Ein wenig Erleichterung soll jetzt die neue Tagesklinik bringen. In dem Provisorium an der Breisacher Straße können zusätzlich 12 junge Patienten mit pschischen Erkrankungen behandelt werden. Mehrere Therapie-, und Aufenthaltsräume sowie eine Tagesschule wurden kind-, bzw. jugendgerecht eingerichtet.

Grundsätzlich seien psychische Störungen, auch Depressionen bei Kindern und Jugendlichen gut behandelbar, meint Christian Fleischhaker. Die Tagesklinik hat den großen Vorteil, dass die jungen Patienten in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können und nur tagsüber das vielfältige Therapieangebot mit oder ohne Unterricht wahrnehmen.

Die Finanzierung der Tagesklinik steht bis Ende 2023, langfristig soll eine neue Klinik neben dem bereits bestehenden Gebäude der Kinder-, und Jugendpsychiatrie gebaut werden.

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