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Beschädigungen bei jüdischer Ausstellung in Freiburg

Unbekannte haben in Freiburg mutwillig eine Figur des jüdischen Basketballers Ralph Klein abgebrochen.

Der überlebensgroße Aufsteller aus massivem Acrylglas ist Teil der Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“, die noch bis Donnerstag am Rotteckring zu sehen ist.

Das Zentrum deutsche Sportgeschichte e. V. sowie die Universitäten Potsdam und Hannover haben das Projekt erarbeitet, in Freiburg präsentiert es das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus der Städtischen Museen Freiburg in Kooperation mit dem Sport-Club Freiburg e. V. und der Israelitischen Gemeinde Freiburg. Die Veranstalter sind von der mutwilligen Beschädigung schockiert, gehen von einem womöglich antisemitischen Hintergrund aus und haben umgehend Anzeige erstattet. Von Seiten der Polizei kann ein politischer Hintergrund bislang weder ausgeschlossen noch bestätigt werden, Hinweise zu Tatverdächtigen liegen aktuell nicht vor.

Schon in 28 Städten würdigte die Präsentation das große Verdienst jüdischer Persönlichkeiten für die Entwicklung des modernen Sports in Deutschland. Sie dokumentiert anhand ausgewählter Porträts deren Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus. Im Mittelpunkt stehen 17 herausragende deutsch-jüdische Sportlerinnen und Sportler, die als Nationalspieler, Welt- oder Europameisterinnen und -meister, als Olympiasiegerinnen und -sieger oder Rekordhalte-rinnen und -halter zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit zählten.

Wie der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e. V. (RIAS) in einen Facebook-Post berichtete, kam es in Freiburg bereits vorher zu Beschädigungen einzelner Figuren durch Farbe und Flüssigkeiten, die jedoch von engagierten Passantinnen und Passanten entfernt werden konnten.

Foto: Städtische Museen Freiburg