Derzeit fallen auch in Südbaden zahlreiche Gewässer ganz oder teilweise trocken. Dies wiederum erhöht den Freizeitdruck auf die Gewässer, die noch Wasser führen und sich noch zum Bootfahren eignen. Gleichzeitig sind diese Bereiche die letzten verbliebenen Rückzugsorte für Fische und andere Tiere im und am Gewässer.
Appelle an die Erholungsuchenden zur Rücksichtnahme auf die Natur reichten anscheinend nicht aus, um den Besucherdruck auf die gestresste Natur deutlich zu verringern. Deshalb zieht das Regierungspräsidium jetzt die Notbremse zum Schutz der Natur und um weitere Schäden zu vermeiden. Zunächst erst einmal nur in den am stärksten betroffenen Naturschutzgebieten Taubergießen und Elzwiesen in den Kreisen Emmendingen und Ortenau.
Mit Hinweisschildern, die bis heute Abend aufgestellt werden, informiert das Regierungspräsidium über das Bootfahrverbot an der Blinden Elz und dem Altrhein im Taubergießen sowie an der Alten Elz im Naturschutzgebiet Elzwiesen. Das Verbot gilt in beiden Gebieten ab Freitag, 12. August. Davon betroffen sind insbesondere Fahrten mit Kanu, Kajak, Stand Up Paddle und Schlauchboot.
Wer gegen diese Vorgabe verstößt, dem droht ein Bußgeld!
Kontrolliert wird die Einhaltung des Verbots von den zuständigen Behörden. Weitere Einschränkungen in anderen Gebieten können bei Bedarf folgen.
Die traditionellen Stocherkähne sind von diesen Regelungen nicht erfasst und zunächst noch möglich. Deren Anbieter sind aufgrund ihrer ausgeprägten Sachkunde und Ortskenntnis jedoch gehalten, die Personenanzahl in ihren Booten entsprechend der niedrigen Wasserstände insoweit anzupassen, dass unter anderem mechanische Schäden an der Gewässersohle und in Uferbereichen durch das Aufsetzen der Boote vermieden werden. Sollte dies aufgrund weiter anhaltender Trockenheit nicht mehr ohne Schäden für die Natur möglich sein, müssen auch die traditionellen „Nachenfahrten“ eingestellt werden.
Der Leiter der Umweltabteilung im RP Manuel Winterhalter ist zuversichtlich, dass Bußgeldbescheide die Ausnahme bleiben und die Maßnahme auf Akzeptanz treffen wird: