Hände knacken
picture alliance / dpa Themendienst | Monique Wuestenhagen
Hände knacken
Warum knirschen Knie, Schulter und Finger?

Gelenke knacken: Ist das eigentlich gesundheitsgefährdend?

Was dem einen eine gewisse Befriedigung und Entspannung verschafft, sorgt bei dem anderen für Gänsehaut: Das Gelenke- bzw. Fingerknacken. Wir erklären, was wirklich dahinter steckt und ob es sogar gefährlich ist.

Wie entsteht das Geräusch?

Beim Fingerknacken werden kleine Gaspartikel aus der Gelenkschmiere herausgedrückt, es entsteht ein Plopp-Geräusch – laut Ärzte ein vollkommen harmloser Vorgang. Doch manche Experten warnen davor, Gelenke allzu häufig knacken zu lassen, auf lange Sicht könnte sie das sogar schädigen. Christian Massing, ein Orthopäde aus München gibt jedoch Entwarnung, so die Apotheken Umschau. Er sieht das Fingerknacken als gesundheitlich unbedenklich. Das Argument "davon bekommst du Arthrose oder Rheuma" funktioniert hier also nicht.

Ein „Krachen“ im Knie entsteht für gewöhnlich nach tiefen Kniebeugen oder längerem Liegen, wenn die beiden Knorpelflächen des Gelenks kurzzeitig den Kontakt zur Gelenkschmiere verlieren. Manchmal ist auch eine Knorpelunebenheit die Ursache.

Knackt öfters mal die Schulter, ist es wahrscheinlich, dass die Muskelhüllen nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt sind. Bei einer Verschiebung entsteht dann das unangenehme Geräusch.    

Werden Gelenke geschädigt?

Nein – so lange es nicht von Schmerzen begleitet wird. Verspürt man immerzu ein Stechen beim Gelenkeknacken, sollte man besser einen Arzt aufsuchen. Arthrose (krankhafter Knorpelverschleiß) oder Verletzungen an Schleimhäuten oder Sehnen könnten dahinter stecken. Auch eine rheumatische Erkrankung kann die Ursache sein. Doch generell ist das Gelenke-Ploppen kein Problem. Die einzige Gefahr, die besteht ist, dass man andere Menschen damit ziemlich nerven kann. 

Klar ein Frauenproblem

Tatsächlich haben Frauen häufiger mit den schmerzfreien Knack-Geräuschen zu kämpfen als Männer. Weil das weibliche Bindegewebe weicher ist, sind die Gelenke und Bänder ebenfalls beweglicher. Das festere Gewebe von Männern kann Gelenke hingegen deutlich ausgeprägter stützen.

So kann man vorbeugen

Meist ist unsere Muskulatur durch einseitige Bewegungen nicht gleichmäßig ausgebildet, was wiederum dazu führt, dass unsere Gelenke nicht ausreichend stabilisiert werden. Schon kleine Maßnahmen im Alltag können helfen, das Knirschen zu reduzieren. Schau doch einfach mal öfter über die Schulter, dehne den Oberkörper in der Hüfte oder gehe öfter zu Fuß. Das alles hat eine positive Wirkung auf deine Muskulatur und beugt dem unangenehmen Gelenkknacken vor.  

 

Quelle: Praxisvita, Apotheken Umschau