Frau hält Wasserflasche für durstigen Hund
Frau hält Wasserflasche für durstigen Hund
Schutz vor Sommerhitze

Hitze kann zum Verhängnis werden: Haustier richtig schützen!

Klettert das Thermometer immer weiter nach oben und die Sonne brennt erbarmungslos nieder, kann das für Hund, Katze und Kaninchen gefährlich werden. Diese Tipps helfen, deinen Liebling zu schützen.

Alarmzeichen beachten!

Fehlen ausreichend Schattenplätze, frische Luft oder ein ausreichendes Trinkwasserangebot, kann es bei Hund, Katze und anderen Kleintieren wie Kaninchen schnell zu einem Wärmestau kommen. Dieser führt häufig zu den typischen Symptomen eines Hitzschlags. Erste Alarmzeichen sind Abgeschlagenheit, Unruhe oder Taumeln und verlangen sofortiges Handeln vom Tierbesitzer. "In einem solchen Fall muss das Tier sofort in den Schatten, besser noch in einen kühleren Innenraum, gebracht und mit frischem Trinkwasser und Frischluft versorgt werden", so Veterinärin Dr. Simone Nesselberger.

Bei Krämpfen, Atemnot oder Bewusstlosigkeit besteht akute Lebensgefahr. Jetzt gilt: Das Tier mit feucht-kalten Tüchern abdecken und umgehend zum Tierarzt bringen. Wichtig ist, während des Transports auf gute Luftzirkulation zu achten.

Besonders gefährdet sind ältere Tiere, herzkranke Hunde und Katzen, hochträchtige oder sehr junge Tiere. Sie sollten nicht der Mittagshitze ausgesetzt werden. Auch bei robust erscheinenden Tieren ist es ratsam, Spaziergänge und Aktivitäten auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden zu legen.

Tipps bei Hitze für Haustiere: Immer ausreichend frisches Wasser bereitstellen, für Schatten sorgen und Tiere niemals im geparkten Auto zurücklassen.

Hitzschlag bei Haustieren: Symptome erkennen und richtig handeln

Erste Anzeichen einer Überhitzung beim Hund sind starkes Hecheln und Unruhe. Schwere Herz-Kreislauf-Störungen lassen sich an stark geröteten oder sehr blassen Schleimhäuten, flacher Atmung, verlangsamten Reaktionen und apathischem Verhalten erkennen. Auch Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen, Zittern und schließlich Bewusstlosigkeit sind eindeutige Warnsignale eines Hitzschlags bei Hunden.

Bei Katzen äußert sich ein Hitzschlag oft durch unruhiges Auf- und Abgehen sowie starkes Hecheln, meist in Bauchlage. In allen Fällen gilt: Zeigen Hund oder Katze diese Symptome, sollte sofort eine Tierarztpraxis aufgesucht werden.

Für genügend Flüssigkeit sorgen!

Ob Hund, Katze, Kaninchen oder Hamster – Tiere können sich nicht wie Menschen durch Schwitzen abkühlen. Sie regulieren ihre Körpertemperatur vor allem durch Hecheln und Trinken. Weil sie dabei viel Flüssigkeit verlieren, ist eine ausreichende Wasserzufuhr entscheidend, um Austrocknung und einen gefährlichen Anstieg der Körpertemperatur zu verhindern. Der Wassernapf sollte immer gut gefüllt sein. Für unterwegs empfiehlt es sich, vor allem als Hundehalter, stets Wasser dabeizuhaben. Darauf weist auch die Tierschutzorganisation PETA hin.

Spaziergänge und Bewegung nur zu kühlen Tageszeiten

Hunde überschätzen sich bei Hitze oft selbst und spurten trotz großer Wärme los – etwa für ein Stöckchen oder ein Leckerli. Daher ist es wichtig, Spaziergänge und Tobeeinheiten auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden zu verlegen. So schützt man das Tier nicht nur vor einem Hitzschlag, sondern auch vor hoher Ozonbelastung, die ebenfalls der Gesundheit schaden kann.

Kühle Orte zum Ausruhen anbieten

An heißen Sommertagen freuen sich nicht nur wir Menschen über einen kühlen Platz zum Ausruhen, auch unsere Haustiere brauchen bei Hitze Rückzugsorte, um der Wärme zu entkommen. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass die Zimmer rechtzeitig abgedunkelt werden, damit sie durch die Sonne nicht unnötig aufgeheizt werden. Eine einfache Lösung: Bringen Sie Rettungsfolie an den Fenstern an. Diese hilft, die Räume angenehm kühl zu halten und schützt Ihre Haustiere vor übermäßiger Sommerhitze.

Die Vierbeiner bevorzugen vor allem innenliegende Flure, kühle Fliesen, Steinplatten oder Kellerräume, um sich bei Hitze zurückzuziehen. Wer solche kühlen Rückzugsorte nicht anbieten kann, sollte über die Anschaffung einer speziellen Kühlmatte für Haustiere nachdenken. So bleiben Hund und Katze auch bei hohen Temperaturen besser geschützt.

Kaninchen Anton von RPR1.Hörerin Christina liebt seine Kühlmatte

Kaninchen auf Kühlmatte
Christina S./RPR1.Hörerin
Kaninchen auf Kühlmatte

Hitzschlaggefahr auch bei Kaninchen, Meerschweinchen & Vögeln

Die Hitzschlaggefahr bei Kleintieren sollte nicht unterschätzt werden. Gerade Ziervögeln, deren Käfige oder Freigehege im Laufe des Tages der vollen Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind, sollte permanent eine natürliche Schattenquelle zur Verfügung stehen. "Die handelsüblichen kleinen Schutzhäuschen aus Sperrholz sind als alleinige Schattenspender nicht ausreichend", so Tierärztin Nesselberger. Weit verbreitet ist zudem der Irrglaube, Kaninchen und Meerschweinchen benötigen kein Trinkwasser. Dieser Irrtum kann im Hochsommer für die Tiere tödliche Folgen haben.

Unbedingt bei Autofahrten beachten

Erhöhte Hitzschlaggefahr droht allen Tieren, die bei hohen Außentemperaturen im Auto transportiert werden müssen. Autofahrten mit Haustieren erfordern daher eine sorgfältige Vorbereitung.

Für längere Fahrten sollten die kühleren Tages- oder Nachtzeiten eingeplant werden. In das Reisegepäck gehören ein ausreichender Vorrat an Trinkwasser und mehrere, möglichst helle Tücher, die bei Sonneneinstrahlung angefeuchtet werden und als kalte Kompressen oder verdunstungsaktive Käfigabdeckung dienen können.

Ist der Wagen durch längeres Stehen überhitzt, sind auch kürzere Autofahrten für Tiere belastend und sollten vermieden werden.

Grundsätzlich gilt: Ein Tier darf niemals im geparkten Fahrzeug zurückgelassen werden – auch nicht für kurze Zeit.

Offene Fensterspalten sind bei hochsommerlichen Temperaturen kein ausreichender Klimaschutz. „Da kommt es schnell zum Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Dabei gilt: Unwissenheit oder Gedankenlosigkeit schützt vor Strafe nicht. Man sollte bedenken, dass die Hitze für die Tiere eine Qual ist“, so Nesselberger abschließend. 

 

Quelle: Kreisverwaltung Mayen-Koblenz

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