Giftiger Ölkäfer
picture alliance/dpa | Frank Hammerschmidt
Giftiger Ölkäfer
Auf Spielplatz in RLP gesichtet

Nicht anfassen! Giftiger Ölkäfer breitet sich aus

Schön anzusehen ist der schwarzblau-glänzende Ölkäfer, aber auch sehr giftig. Ein Spielplatz im Westerwald musste bereits geschlossen werden und das Insekt breitet sich weiter im Südwesten aus.

Kann für Menschen tödlich sein

Mit steigenden Temperaturen im Frühjahr krabbeln die giftigen Ölkäfer in den Gärten im Südwesten herum. Besonders bei Gartenarbeiten sollte man daher vorsichtig sein, denn sie lauern im Gras. Entdeckt man einen solch schwarz-violetten Ölkäfer, sollte man ihn keinesfalls anfassen, sondern nur beobachten. Die ein bis drei Zentimeter großen Insekten sind sehr giftig. Ihr Gift sei schon in geringen Konzentrationen tödlich, erklärt Lilith Stelzner, Naturschutzreferentin beim Landesverband des BUND. 

Aus Vorsicht sperrte eine Gemeinde im Westerwald bereits einen Spielplatz, denn eine Anwohnerin habe dort die schwarzblauen Käfer entdeckt. Sie sind zwar spannend zu beobachten, doch das Problem sei ihr starkes Gift, das für den Menschen tödlich sein kann, wenn der Ölkäfer verschluckt werden würde, so die Naturschutzexpertin. Die Insekten wurden daher in den nahegelegenen Wald umgesiedelt und der Spielplatz werde täglich kontrolliert. 

Was macht den Ölkäfer so giftig?

Der Käfer scheidet laut Expertin bei Gefahr ölige Tröpfchen aus Poren an den Kniegelenken aus, um sich zum Beispiel vor Fressfeinden zu schützen. Diese Tröpfchen enthalten das Reizgift Cantharidin, das auch für Menschen zur Gefahr werden kann, denn die Menge Gift in einem Käfer könne reichen, einen Erwachsenen zu töten. Zum Vergleich: Erst das Gift von fünf Kreuzottern habe den gleichen Effekt, so Stelzner.

Symptome bei Berührung

Kommt man mit dem Gift in Berührung, kommt es zu starken Reizungen, doch wird die Substanz gar verschluckt, kann dies zu Nierenversagen und im schlimmsten Fall zum Tod führen, heißt es laut Deutsche Wildtier Stiftung. Berührt man einen Ölkäfer nun aus Versehen, wird dazu geraten, sich gründlich die Hände zu waschen und die Stelle zu kühlen. Richtig gefährlich kann es vor allem werden, wenn das Tier verschluckt wird. Dann solle man zeitnah Kontakt zum Giftnotruf aufnehmen, heißt es. Doch man muss keine Panik vor den Tieren haben. Das ist laut Nabu unbegründet. Mit genügend Abstand und Vorsicht könne man die Besonderheiten der Käfer beobachten.

Verbreitung in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg wurden laut Umweltministerium bisher noch keine öffentlichen Räume wegen der Käfer geschlossen. Etwa 15 Arten von Ölkäfern soll es laut Naturschutzbund (Nabu) im Südwesten geben - viele davon entlang der großen Flüsse wie Rhein, Neckar und Donau. Am häufigsten sei der violette Ölkäfer und der schwarzblaue Ölkäfer, auch Maiwurm genannt. Die Arten seien als "gefährdet" eingestuft und streng geschützt.

 

Quelle: dpa