Kraniche auf einer Wiese
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Kraniche auf einer Wiese
Wie gefährlich ist die Vogelgrippe?

Vogelgrippe breitet sich aus: Darauf sollte man achten

Die Vogelgrippe breitet sich auch in Rheinland-Pfalz schnell aus und es kommen immer weitere Verdachtsfälle hinzu. Wie gefährlich ist das Virus für uns Menschen und unsere Haustiere?

Geflügelpest breitet sich in Rheinland-Pfalz weiter aus

Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, breitet sich auch in Rheinland-Pfalz aus. Nach dem aktuellen massiven Ausbruch in Deutschland gibt es drei bestätigte Fälle im Rhein-Hunsrück-Kreis, im Rhein-Lahn-Kreis und im Rhein-Pfalz-Kreis. Betroffen sind hier Kraniche und eine Kanadagans. Bei allen Wildvögeln wurde das hoch ansteckende H5N1-Virus nachgewiesen.

Zudem gibt es bereits weitere Verdachtsfälle aus ganz Rheinland-Pfalz, die das Landesuntersuchungsamt (LUA) täglich erreichen. Zuletzt wurden unter anderem mehrere Kraniche aus dem Westerwaldkreis und den Kreisen Vulkaneifel, Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg, Mayen-Koblenz, Rhein-Lahn, Bernkastel-Wittlich und Birkenfeld gemeldet.

Veterinärbehörden arbeiten mit Hochdruck

Damit es in Rheinland-Pfalz nicht zu Ausbrüchen in großen Geflügelbetrieben kommt, arbeiten die Veterinärbehörden im Hochbetrieb. Sie stehen untereinander in engem Kontakt und halten nach weiteren Wildvogelfunden Ausschau.

Hohe Gefahr einer weiteren Ausbreitung

Bundesweit breitet sich das Vogelgrippe-Virus laut Friedrich-Loeffler-Institut unter Wildvögeln und Geflügel stark aus. Bislang mussten mehr als 30 Betriebe ihre Tiere töten, und weitere dürften folgen. Experten stufen das Risiko der Virusverbreitung als hoch ein.

Da derzeit viele Kraniche und andere Wildvögel über Deutschland ziehen, wird mit einer weiteren Ausbreitung der Infektion gerechnet. Um Infektionen bei Aasfressern wie Füchsen, Raben oder Krähen zu vermeiden, sollten Wildvogel-Kadaver schnell von Expertenteams entfernt werden.

Geflügelhaltern wird dringend empfohlen, den Kontakt zwischen ihren Tieren und Wildvögeln zu minimieren, um eine Einschleppung der Krankheit zu verhindern.

Was ist die Vogelgrippe?

Die Vogelgrippe ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die vor allem bei Vögeln vorkommt. Ausgelöst wird sie durch Influenza-A-Viren, die besonders bei Hühnern und Puten tödlich verlaufen können. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) vergehen wenige Stunden bis wenige Tage. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein.

Laut Friedrich-Loeffler-Institut besteht grundsätzlich eine Infektionsgefahr für Säugetiere, wenn sie Fleisch oder Aas von infizierten Wasservögeln aufnehmen und so große Virusmengen aufnehmen.

Ist die Vogelgrippe für Menschen gefährlich?

Das Robert Koch-Institut schätzt das Risiko einer Infektion beim Menschen als sehr gering ein. Bei hoher Infektionsdosis ist das Virus prinzipiell auch auf den Menschen übertragbar. Dazu gehören Personen mit engem Kontakt zu infiziertem Nutzgeflügel. In Einzelfällen können auch Menschen an der Vogelgrippe erkranken. Die Vogelgrippe-Viren docken jedoch im Gegensatz zu menschlichen Grippeviren nicht gut in der Nasen- und Rachenschleimhaut an. Experten sehen daher derzeit kein besonderes Risiko für schwerwiegende Erkrankungen bei Menschen. 

Auch der Verzehr von Eiern und Geflügel ist unbedenklich. Selbst bei einer Infektion von Geflügel sei für Verbraucher keine Gefahr zu erwarten. Das Virus werde bei mehr als 70 Grad Celsius sicher abgetötet. 

In Deutschland wurde bislang weder eine Infektion noch ein Todesfall bekannt. Wer tote Vögel findet, sollte zur Sicherheit Abstand halten und die Behörden informieren. 

Können sich Hunde und Katzen anstecken?

Das Risiko für eine Infektion bei Hunden und Katzen gilt als sehr gering. Direkter Kontakt mit toten oder kranken Vögeln sollte dennoch vermieden werden, da die Tiere das Virus verschleppen können.

Ende 2024 wurden in den USA sechs Hauskatzen mit Vogelgrippe infiziert, offenbar nach dem Verzehr von rohem Truthahnfleisch. In Deutschland ist industriell hergestelltes Tierfutter sicher, da die Produktionsstandards eine Virusbelastung ausschließen. Selbst zubereitetes Geflügelfleisch sollte über 70 Grad erhitzt werden, um Viren abzutöten. Auch in Polen gab es bereits Fälle bei Hauskatzen. Bei wildlebenden Säugetieren wie Rotfuchs, Waschbär oder Luchs wurden in Deutschland vereinzelt Infektionen nachgewiesen.

Verhalten bei toten Vögeln

Wer einen toten oder kranken Wildvogel findet, darf ihn auf keinen Fall berühren. Auch Haustiere wie Hunde sollten keinen Kontakt zu kranken oder toten Vögeln haben.

Es wird empfohlen, sich nicht in der Nähe toter Wildvögel aufzuhalten und anschließend keine Geflügelbestände zu besuchen, da das Virus indirekt über verunreinigtes Schuhwerk weitergetragen werden kann.

Funde sollten umgehend an das zuständige Veterinäramt gemeldet werden.

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