Gerade Eltern, die selbst große Fußballfans sind und am liebsten die Spiele live im Stadion sehen, beschäftigt die Frage, ob sie ihren Nachwuchs einfach mitnehmen können. Ab welchem Alter kann man Kinder mit ins Stadion nehmen und was müssen Eltern sonst noch beachten?
Für den Stadionbesuch gibt es kein Mindestalter
Ob ein Kind noch zu jung für einen Stadionbesuch ist oder man dem Nachwuchs den Lärm und die vielen Menschen überhaupt zumuten kann, müssen Eltern im Grunde für sich selbst entscheiden. Doch spätestens, wenn das Kind zum begeisterten Fußballfan wird, wird es den Wunsch äußern mal mit ins Stadion gehen zu dürfen. Wie erlebt es aber den Besuch in der Arena? Kann es mit den vielen neuen Eindrücken umgehen und die Atmosphäre überhaupt genießen und seine Mannschaft anfeuern? Oder ist das Gedränge zu groß, die Fangesänge zu laut, die Sprüche zu derbe?
Ein Besuch im Stadion, vor allem mit jüngeren Kindern, sollte gut geplant werden, damit er auch zu einem tollen Erlebnis für die ganze Familie wird. Dann wird der Nachwuchs von den großen Emotionen auf der Tribüne und der Spannung des Spiels begeistert sein.
Familientage & Familienblock nutzen
Oftmals bieten Vereine Familientage mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm für Kinder an mit jeder Menge Spiel und Spaß. Zudem gibt es in vielen Fußballstadien auch separate Familienblocks, so auch beim 1. FC Kaiserslautern (die Blöcke 1.1 und 1.2 Südtribüne). Nicht nur, dass es hier Tickets zu attraktiven Preisen für Familien gibt, auch der Anteil an Kids ist hier entsprechend hoch. Ein Sitzplatzticket für Kinder bis 6 Jahre kostet bei einem FCK-Spiel gerade mal 5,00 Euro im Familienblock. Fankurven oder Gästeblock sollte man mit Kindern besser meiden.
Wer einen Besuch im Stadion plant, sollte auf jeden Fall wissen, dass unabhängig vom Alter JEDER Stadionbesucher ein Ticket benötigt. Das gilt auch für Babys und Kleinkinder!
Reichlich Zeit für die Anreise einplanen
Oftmals gelten die Tickets auch für die öffentlichen Verkehrsmittel und so bietet sich eine Anreise bequem mit Bus oder Bahn an - je nach Entfernung zum Stadion. Doch mit mehreren Kindern oder Umsteigen kann es durchaus auch sinnvoll sein, mit dem Auto anzureisen. Im Zug muss man damit rechnen, dass viele Fans unterwegs sind, die auch gerne schon vor dem Spiel Alkohol trinken und rumgrölen, um sich auf das Spiel einzustimmen. Das könnte kleine Kinder eventuell verschrecken.
Wer dem Stress aus dem Weg gehen möchte, der setzt auf das Auto und plant die Anreise möglichst früh. So bleibt genügend Zeit, um sich mit Snacks und Getränken einzudecken und seine Sitzplätze vor dem Anpfiff einzunehmen.
Nach dem Spiel lohnt es sich ebenfalls etwas zu warten, bis sich das Gedränge etwas gelichtet hat.
Auf Stadionatmosphäre vorbereiten
Bevor es los geht, sollte man mit seinem Kind über den anstehenden Stadionbesuch sprechen, denn es werden viele neue Eindrücke auf den Nachwuchs einprasseln, sei es durch die Fangesänge oder der mitunter sehr laute Jubel, wenn ein Tor fällt. Dabei sollte man offen mit dem Thema umgehen und gleichzeitig erklären, wie gegnerische Fans mit Gesängen gegen die "eigene Mannschaft schießen". Wenn Kinder aber erstmal verstanden haben, dass die Fangesänge nicht persönlich zu nehmen sind, werden sie die Atmosphäre im Stadion besser verstehen und genießen können.
"Die Leute können bei einem Spiel sehr emotional reagieren, da kommen auch mal Schmährufe vor“, beschreibt Silke Bannick von der Mainz 05-Pressestelle die Situation auf den Rängen gegenüber T-Online. So kommt es auch vor, dass Kinder Schimpfwörter zu hören bekommen. Auch bengalische Feuer oder anstößige Banner können angsteinflößend sein - darauf sollte der Nachwuchs vorbereitet werden.
Hochrisikospiele besser meiden
Vor allem bei brisanten Derbys kann es zu Ausschreitungen zwischen den Fans kommen. Hier sollte man überlegen, ob man solche Spiele mit dem Nachwuchs nicht besser meidet und sich für ein Match entscheidet, das nicht als "Hochrisikospiel" bewertet wird.
Lärmschutz-Kopfhörer sinnvoll
Da es im Stadion mitunter sehr laut werden kann, ist ein Gehörschutz ein absolutes Muss! Das kindliche Gehör ist empfindlich und sollte daher geschützt werden. Oftmals unterschätzen Erwachsene die hohe Lautstärke, die bei einem Fußballspiel entstehen kann. Für Kinder gibt es die sogenannten „Mickymaus-Ohren“, die vor permanenten Hörschäden schützen können und die Geräusche sicher abdämpfen. Es gibt Lärmschutz-Kopfhörer übrigens auch schon für die ganz Kleinen.