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Sicher für den Fall der Fälle!

Schnelle Hilfe im Notfall: Rettungskarte ins Auto legen!

Im Falle eines Unfalls muss es meist schnell gehen. Oft zählt jede Sekunde, um Verletzte versorgen zu können. Mithilfe einer Rettungskarte im Fahrzeug können sich Einsatzkräfte und Feuerwehr einen schnellen Überblick über die Besonderheiten des Autos bei einer Bergung verschaffen. Wie du eine Rettungskarte bekommst und wo du sie aufbewahren solltest, erklären wir dir hier.

Inhalt

  • Nutzen der Rettungskarte: Schnelle Hilfe für Einsatzkräfte
     
  • Was genau ist eine Rettungskarte?
     
  • Wo bekomme ich eine Rettungskarte für mein Fahrzeug?
     
  • Die richtige Aufbewahrung der Rettungskarte

 

Rettungskarte für schnellere Bergung

Befinden sich Menschen nach einem Autounfall in Lebensgefahr, sind im Fahrzeug eingeklemmt oder schwer verletzt, müssen Einsatzkräfte schnell handeln - vor allem, wenn die Unfallopfer das Auto nicht ohne fremde Hilfe verlassen können. Die Bergung verletzter Personen kann sich aber aufgrund der steigenden Anzahl komplexer Baukomponenten und Technologien in den Fahrzeugen erschweren. Hochfeste Materialien und Verbindungen in der Fahrzeugkarosserie können laut ADAC Rettungswerkzeuge beschädigen oder wirkungslos machen. "Umso wichtiger ist es für die Einsatzkräfte, zu wissen, wo an der Karosserie Spreizer oder Rettungsschere effektiv und gefahrlos angesetzt werden müssen und welche Vorsichtsmaßnahmen nötig sind, um z.B. Airbags nicht nachträglich auszulösen oder das Hochvoltsystem eines Elektroautos zuverlässig zu deaktivieren." Die simple, aber lebensrettende Lösung: die Rettungskarte! 

Was genau ist eine Rettungskarte?

Die Karte oder auch Rettungsdatenblatt genannt, zeigt als Schaubild alle relevanten Informationen des Fahrzeugs, teilt der Auto Club Europa (ACE) laut T-Online mit und ermöglicht somit eine schnellere Rettung der Insassen. Die DIN A4-Übersicht kann den Einsatzkräften also Aufschluss über die Bauweise des jeweiligen Fahrzeugs liefern. So ist genau zu sehen, wo sich Airbags, Gurtstraffer, Tanks oder Batterien befinden und wo sich die Karosserie zur Bergung einfacher aufschneiden lässt. Bei elektrifizierten oder reinen E-Autos informiert sie über deren Hochvoltkomponenten. Die Skizze hilft dabei, Rettungszeiten zu verkürzen - im Schnitt um zwei Drittel - und somit die Überlebenschancen der Unfalloper zu erhöhen. 

Entwickelt wurde die Rettungskarte 2009 von der ADAC Unfallforschung zusammen mit dem Verband der Automobilindustrie (VDA) und der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e. V. (vfdb). 2011 wurde sie mit dem Innovationspreis „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet.

Auch wenn viele Einsatzleitstellen der Feuerwehren mittlerweile die Möglichkeit haben, die Daten online einzusehen, ist es laut Bundesverband Fuhrparkmanagement sinnvoll, einen Ausdruck hinter der Sonnenblende zu deponieren.

Wo gibt es die Rettungskarte für mein Auto?

Nahezu alle Hersteller bieten für ihre Fahrzeugmodelle die vom ADAC entwickelte und standardisierte Rettungskarten kostenlos zum Download an. Auf den folgenden Seiten finden sich Links zum Download der Rettungskarte aller Hersteller im Überblick:

Den Aufkleber für die Windschutzscheibe, der darauf hinweist, dass sich im Wagen eine Rettungskarte befindet, kann man ebenfalls über diese Seite kostenlos anfordern oder in den teilnehmenden TÜV SÜD Service Centern abholen. Direkt online bestellen: DEKRA Rettungskarten-Aufkleber.

Wie und wo sollte die Rettungskarte aufbewahrt werden? 

Eine Rettungskarte kann für eine schnellere Rettung und Befreiung der Unfallopfer sorgen. Damit Einsatzkräfte schnell reagieren können, sollte die Karte schnell zu finden sein. 

So bewahrt man sie laut ADAC am besten auf:

  • Prüfe, ob die Rettungskarte deinem Fahrzeugtyp (Vergleich mit Fahrzeugschein) entspricht. Es wird immer die maximal mögliche Sicherheitsausstattung eines Fahrzeugmodells dargestellt. 
  • Rettungskarte in Farbe ausdrucken, damit sie im Ernstfall schneller erfasst werden kann und Problembereiche für besondere Maßnahmen klar erkennbar sind.
  • Mit der bedruckten Seite nach außen falten, damit sie leicht als Rettungskarte erkennbar ist.
  • Aufbewahrt werden sollte die Karte hinter der Fahrersonnenblende. Dies sei internationaler Standard und bei Rettungskräften bekannt.

Neben der Rettungskarte werden auch Aufkleber mit der Aufschrift "Rettungskarte im Fahrzeug" angeboten. Diese gibt es zum Beispiel bei jeder ADAC-Geschäftsstelle oder im Mitgliederbereich zum Bestellen. Diese werden am linken oberen oder unteren Rand der Windschutzscheibe angebracht und weisen auf die Rettungskarte im Fahrzeug hin. 

Quelle: ADAC, T-Online, Dekra, TÜV Süd