Die geplante Route führt die Speyrer über Schweden, Finnland und Russland (das Geburtsland von Erika) in den Ural, dann von der kasachischen Steppe über die Mongolei, nach Tadschikistan, China und zu guter Letzt nach Indien.
Für Sohn Levin hat die Familie eine Befreiung vom Präsenzunterricht gewilligt bekommen, seine Eltern machen mit ihm „busschooling“. „Levin fühlt sich sehr wohl, er ist ein gutes Reisekind. Am liebsten mag er es, wenn wir irgendwo anhalten, wo Wasser ist“, sagt Christian Müller zufrieden. Er arbeitet selbstständig als Zimmermann. Deshalb ist die Familie auch hinsichtlich möglicher Pannen unbesorgt. Trotz teilweise katastrophaler Straßenzustände gab es bisher auch nur einen Reifenschaden, der von Christian Müller schnell wieder behoben werden konnte. Seine Frau Erika arbeitete im Frühjahr als OP-Fachschwester im Krankenhaus die Stunden vor, sodass Sie einen Teil des Geldes während der Reise ausbezahlt bekommt.
18.000 Euro und hunderte Arbeitsstunden
Günstig wird die Reise aber nicht: Allein der Bus und dessen Umbau haben etwa 18.000 Euro und viele hundert Stunden Arbeit gekostet. Dafür kann der Wagen jetzt aber auch so einiges. Die Fußbodenheizung, ein spezielles Toilettensystem und ein 1100 Liter fassender Wassertank ermöglichen der Familie, unterwegs besonders eigenständig sein zu können.
Vier Wochen sind Erika, Christian und Levin nun schon unterwegs. Nach dem Abschiedsmarathon in der Heimat ging es zu Freunden nach Leipzig und anschließend campen in Kroatien. Über Albanien fuhr die „Globelotte“, so nennen die Speyrer ihren Bus, schließlich nach Griechenland. „Griechenland sehen wir als Transitland an. Wir haben beschlossen, dass wir hier ein bisschen Strecke machen wollen“, sagt Vater Christian.
Das Highlight der Reise
Albanien war bisher das Highlight der Reise. „Das ist landschaftlich und von den Menschen her ein sehr schönes Land. Leider liegt hier aber überall Müll rum. Die Menschen verpesten damit die ganze Natur, das fanden wir etwas schade“, fasst Erike Müller-Runge ihre Eindrücke zusammen. „Das Land ist uns sehr ans Herz gewachsen. Da haben wir sogar Freunde kennengelernt“, ergänzt Christian Müller. Diese Reisebekanntschaft wollen sie nun in Griechenland wieder treffen und gemeinsam mit ihnen nach Istanbul fahren.