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Singles in der Coronakrise: Alleine gelassen!

Jeder fünfte Deutsche lebt allein. Und trotzdem: Singles werden immer wieder vergessen. Egal ob bei Portionsgrößen beim Einkauf oder die neuen Corona-Maßnahmen. Familien und Paare werden oft stärker bedacht als diejenigen, die alleine leben.

Kontaktbeschränkungen

sind hart - und natürlich hätte jeder gern ein möglichst schnelles „zurück zur Normalität“, bei dem man sich mit so vielen verschiedenen Freunden und Familienmitgliedern treffen kann, wie man will – aber das geht im Moment natürlich leider nicht. Wie hart das Ganze für Singles sein muss, können viele gar nicht nachvollziehen. Wenn man Familie oder den Partner zuhause hat, dann ist man wenigstens nicht ganz allein. Für viele wäre das Szenario, in dem sich viele Singles befinden, ein Albtraum.

Einsamkeit zieht Singles runter

Monika Wehn, Leiterin des Freizeitclub Karlsruhe & Region sagte gegenüber der Deutschen Presse Agentur, dass viele Singles in eine Art schwarzes Loch fallen könnten. Die Situation sei jetzt zwar noch besser als die im Frühjahr aber Singles fehlt aktuell doch sehr viel vom Leben. Durch die Arbeit im Home-Office und das Treffen mit maximal einem Haushalt, kommt soziale Interaktion nun deutlich kürzer. Deswegen bietet sie Online-Meditation und Hörgeschichten an, in der Hoffnung die drohende Einsamkeit lindern zu können.

Laut den Erfahrungen von Pastorin Astrid Eichler vom Netzwerk Solo & Co für christliche Singles besonders betroffen, seien Singles im Home-Office. Sie seien Stress ausgesetzt und ihnen fehlt ein beträchtlicher Teil ihrer sozialen Kontakte, die sie sonst auf der Arbeit hätten. Erschwerend hinzu kommen die temporären Schließungen in Kultur und Gastronomie. So fällt viel Ablenkung und sozialer Kontakt, sowohl im privaten als auch im beruflichen Rahmen, einfach weg.

Das hilft gegen Einsamkeit

Wichtig zu betonen ist zunächst, dass alleine zu sein nicht unbedingt schlecht sein muss. Alleinsein kann für viele Menschen auch Vorteile haben. So können einige besser entspannen und abschalten, wenn sie alleine sind. Das reduziere laut Deutscher Gesellschaft für Psychologie den Stress des Alltages. Vermehrtes Alleinsein kann aber dennoch zu Einsamkeit führen.

Doch die gute Nachricht ist: Man ist der Einsamkeit nicht einfach ausgesetzt. Gerade durch moderne Technik ist es uns möglich, jederzeit auch ohne physische Präsenz, mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben. Wer droht in die Einsamkeit abzurutschen, welche sich oft durch Traurigkeit und gefühlten Kontrollverlust äußert, solle laut Deutscher Gesellschaft für Psychologie Kontakte suchen - auch wenn es nur vitruell geht. 

Das kann heute ganz einfach über Messenger-Dienste wie zum Beispiel WhatsApp gehen, in denen auch Bilder, Videos und Sprachaufnahmen verschickt werden können. Außerdem existieren zahlreiche Möglichkeiten der Videotelefonie, wie Skype oder inzwischen auch WhatsApp, welches dieses Feature anbietet. Gerade bei älteren Mitmenschen, die nicht die notwendige Elektronik besitzen, wirkt oft auch einfach ein Brief oder ein Anruf der Einsamkeit entgegen
 
Die belgische Regierung hat in ihren Kontaktbeschränkungen, Singles oder Alleine lebende zusätzlich bedacht. Dort können die Bürger einen sogenannten „Knuffelkontakt“, benennen. Mit dem dürfen sie sich jeder Zeit treffen und diesen Kontakt zum Beispiel auch Umarmen. Singles können sogar noch einen zweiten „Knuffelkontakt“ benennen, dürfen sich aber nicht mit beiden gleichzeitig treffen.

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