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Click & Collect trotz Lockdown erlaubt?

Ab morgen müssen sämtliche Geschäft bis zum 10. Januar schließen. Der Einzelhandel drängt nun auf eine Ausnahme in Form des Prinzips Click & Collect.

Bund und Länder haben sich geeinigt, das öffentliche Leben in Deutschland vom 16. Dezember bis zum 10. Januar herunterzufahren. Zu den Maßnahmen zählt unter anderem die Schließung des Einzelhandels. Dieser erhoffte sich jedoch Ausnahme durch das Prinzip Click & Collect.
 
Was bedeutet Click & Collect?
 
Online bestellen und im Laden abholen – so einfach lässt sich das Prinzip zusammenfassen. Für den Händler sowie Konsument hat es den Vorteil, dass es kostengünstiger ist, als sich die Ware nach Hause liefern zu lassen. Der Kunde spart nämlich an den Versandkosten. Wenn ihm das Produkt doch nicht gefällt, ist außerdem keine lästige Rücksendung, um die er sich kümmern muss, vonnöten.
 
Viele Händler sehen in dem Konzept eine Chance, die monetären Einbußen durch die Schließung ihrer Läden während des Lockdowns abzumildern – so wie es auch die Gastronomie schon längst mit Abholbestellungen händelt.
 
Was spricht gegen Click & Collect?
 
Die Landesregierung in Baden-Württemberg lehnt dieses Konzept ab. Die Abholmöglichkeit sei eine für den Lockdown kontraproduktive Alternative zum klassischen Handel. Es würden sich wieder Schlangen vor den Einkaufsläden bilden und der Abstand könne somit nicht eingehalten werden.
 
Ein Gegenargument bringt Sabine Hagmann hervor. Sie ist die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes. Händler hätten in den letzten Monaten Hygienekonzepte für Click & Collect ausgearbeitet, weshalb die Ausnahme ihrer Ansicht nach genehmigt werden sollte.
 
Schon vergangenes Wochenende war in vielen Innenstädten mehr los als gewöhnlich wie zum Beispiel nach Angaben der City-Initiative Stuttgart. Das Ziel des Bund-Länder-Beschlusses ist es jedoch Ansammlungen und Kontakte einzudämmen. Auch wenn Hygienekonzepte für das Prinzip Click & Collect vorliegen, käme es trotzdem zu Kontakten, die man hätte vermeiden können. 
 
Im Kampf gegen das Corona-Virus gilt: Je weniger Kontakte, desto unwahrscheinlicher seine Verbreitung. Je mehr Ausnahmen, desto länger dauert jedoch die Senkung der Zahl der täglich Neuinfizierten. Schließlich müsste somit auch der Lockdown länger durchgezogen werden und der Handel geschlossen bleiben.