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Wie unterscheidet sich diese Vakzine von den anderen?

Johnson & Johnson-Impfstoff: Zulassung in der EU

Der Impfprozess in der EU geht nur sehr langsam voran. Deshalb hat die EU nun den Impfstoff der US-amerikanischen Firma Johnson & Johnson zugelassen. Wieso kann diese Vakzine den Impfprozess beschleunigen? Wie ist der Impfstoff aufgebaut und wie effektiv ist er tatsächlich?

Welche Corona-Impfstoffe sind in der EU zugelassen?

Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca sind in der EU bereits seit einger Zeit erlaubt, dennoch verläuft der Impfprozess zu langsam. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat die Vakzine von Johnson & Johnson vor einiger Zeit empfohlen. Am Donnerstag hat die EU-Kommission daher den Impfstoff auch in der EU zugelassen. Wie effektiv ist der Impfstoff?
 
Sowie Astrazeneca und Sputnik V, ist auch die Johnson & Johnson-Vakzine ein Vektorvirenimpfstoff, der bei einem schweren Krankheitsverlauf eine Wirksamkeit von 67 bis 86 Prozent erzielen kann. Ein großer Vorteil ist, dass bereits eine einzige Dosis ausreicht, um effektiv gegen das Coronavirus geimpft zu werden. Die Immunantwort ist nach der ersten Impfung bereits groß genug, so dass keine zweite Dosis nötig ist. Damit könnte der Impfprozess deutlich beschleunigt werden, jedoch zweifeln einige bereits daran, dass Johnson & Johnson die versprochenen Lieferzeiten einhalten kann. 

Die Lagerfähigkeit ist bei Kühlschranktemperaturen ideal.Bei einem Vektorvirenimpfstoff wird ein Virus als Transportmittel benutzt. Das nennt man Vekor. Dieser Vektor ist harmlos für Menschen. In den meisten Fällen ein Adenovirus benutzt. Im Vektor werden genetische Anweisungen des Coronavirus eingeschleust, das später über die Impfung in deinen Körper gelangt. Diese Anweisungen sorgen dafür, dass ein bestimmtes Protein (Spikeprotein) des Covid-19-Erregers hergestellt wird. Dein Körper entwickelt somit Antikörper, die zu einer gewissen Immunität gegen das Virus beisteuern. 

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Johnson & Johnson-Impfstoff überprüfen lassen und bescheinigte seine hohe Wirksamkeit mit 67 Prozent. Aufgrund dessen hat die Firma Ende Februar in den USA eine Notfallzulassung erhalten.

Die Vakzine soll laut Studien von Johnson & Johnson andererseits auch die neuen Corona-Mutationen gut bekämpfen. Laut dem Ärzteblatt hat der Impfstoff gegen die südafrikanische Variante eine Wirksamkeit von 64 Prozent und gegen die brasilianische 68,1 Prozent.

Was für Nebenwirkungen gibt es?

Laut Studienprotokollen soll die Johnson & Johnson-Vakzine keine starken Nebenwirkungen haben. Außer die üblichen Schmerzen an der Einstichstelle, möglicherweise Fieber oder Kopf- und Gliederschmerzen