Das Paul-Ehrlich-Institut hat nach einer Untersuchung die vorsorgliche Aussetzung des Impfstoffs empfohlen und hält weitere Prüfungen für notwendig, um deutliche Risiken von geringen Risiken unterschieden zu können.
Das Institut rief zudem auf, dass Menschen, die mit dem Impfpräparat von AstraZeneca geimpft wurden, auf folgende Nebenwirkungen achten sollten: Wenn mehr als 4 Tage nach der Impfung starke, anhaltende Kopfschmerzen oder punktförmige Hautblutungen entstünden, sollten sie sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben.
Das Auftreten wird weiterhin auf mögliche Ursachen untersucht. Mit berücksichtigt werden muss beispielsweise die gesundheitliche Verfassung sowie das Verhalten vor und nach der Impfung.
Dass die Risiken bei anderen weit verbreiteten Mitteln wie der Anti-Baby-Pille nicht groß diskutiert werden, nun jedoch bei dem dringend notwendigen Impfstoff schon, lässt Fragen aufkommen.
Sind die Maßnahmen Verhältnismäßig?
In Deutschland geht es zum Stand 11. März um sieben Fälle an Patient:innen mit einem Blutgerinnsel, auch genannt Thrombose, die auf eine Impfung mit dem AstraZeneca-Präparat folgen - bei 1,6 Millionen Geimpften. Europaweit fallen auf 17 Millionen geimpfte Menschen 30 Fälle laut Angaben der EMA (Europäischen Arzneimittelagentur) sowie des Herstellers.
Die Hersteller des Impfstoffs hatten gemeinsam mit der Oxford Vaccine Group bereits bei 10 Millionen geimpften Menschen nur ein minimales Risiko einer Thrombose verzeichnet. Die Gerinnungswahrscheinlichkeit sei wie bei millionenfacher Impfung zu erwarten, lautete vorher die Stellung der WHO, der Europäischen Arzneimittelagentur sowie des Paul-Ehrlich-Institus selbst.
Es gilt also vielmehr zu überprüfen, ob es überhaupt einen Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und den Thrombosefällen gibt, da diese im Jahr rund 300 Mal vorkommen. Diese Erkrankung ist laut Wissenschaftsjournalist Volkart Wiledermutz die dritthäufigste Todesursache in Deutschland.
Gerinnungsstörungen lassen sich behandeln
Weiterhin lassen sich Thrombosen in den Hirnhäuten schnell feststellen, da sich auffällige Kopfschmerzen bilden und geimpfte Personen unter Beobachtung stehen. Die Gefahr ist also überschaubar und lässt sich eindämmen.
Während nun die seltenen Nebenwirkungen der Impfung untersucht werden, stecken sich weitere Menschen mit dem Corona-Virus an. Und diese Krankheit, laut gut dokumentierten Studien, führt sehr häufig zu den besagten Thrombosen. Die verhältnismäßigkeit dieser übereilten Maßnahme gilt es also zu prüfen.