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Die aktuellen Informationen von WHO, RKI und Bundesregierung

​Corona-Impfung: Für wen ist eine Auffrischung sinnvoll?

Überall auf der Welt werden derzeit Studien geführt, um herauszufinden, für wen und ab wann Auffrischungsimpfungen gegen das Corona-Virus sinnvoll sind. Die wichtigsten Fragen und Antworten haben wir hier für dich zusammengetragen.

Warum sind Auffrischungsimpfungen nötig?

Alle in Deutschland zugelassenen Impfstoffe haben eine sehr hohe Wirksamkeit und schützen vor schweren Krankheitsverläufen. Die Wirksamkeit lässt jedoch mit der Zeit nach. Das ist völlig normal – auch andere Impfungen, wie beispielsweise gegen Tetanus, müssen alle paar Jahre aufgefrischt werden. So bleibt die hohe Wirksamkeit der Impfstoffe erhalten und sie bieten maximalen Schutz.

Warum ist die Auffrischungsimpfung schon jetzt nötig?

Eine Studie aus Israel zeigte, dass die Antikörper-Level bei vollständig Geimpften nach drei Monaten bereits um ein Drittel gefallen waren. Die Wirksamkeit von Impfungen nehmen bei Menschen aus Risikogruppen, beispielsweise Senioren, schneller ab.

Das hat mit dem geschwächten Immunsystem und sogenannten „Gedächtniszellen“ zu tun. Der Körper einer jungen, gesunden Person ist auch nach längerer Zeit noch in der Lage, bei einer Infektion die passenden Antikörper selbst zu bilden. Der Körper einer älteren Person hat die Baupläne schneller wieder vergessen.

Wer sollte seine Impfung auffrischen lassen?

Aus den oben genannten Gründen empfiehlt die Bundesregierung folgenden Personengruppen eine Auffrischungsimpfung:

- Personen mit Immunschwäche oder Immunsuppression
- Pflegebedürftige
- Höchstbetagte

Menschen, die ihre erste Impfserie mit einem Vektorimpfstoff (AstraZeneca und Johnson&Johnson) ehalten haben, bekommen ebenfalls die Möglichkeit ihre Impfung auffrischen zu lassen. Unbedingt nötig ist das bei Menschen, die keiner Risikogruppe angehören, allerdings nicht.

Wann sollte man die Impfung auffrischen lassen?

Eine Booster-Impfung ist frühstens 6 Monate nach dem Abschluss der ersten Impfserie möglich.
Warum steht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Auffrischungsimpfungen kritisch gegenüber?

Die WHO hat sich gegen Auffrischungsimpfungen zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen. Begründet wurde diese Stellungnahme mit dem Impfstoffmangel in ärmeren Ländern. Dort werde der Impfstoff dringender benötigt. Die westlichen Länder sollten sich solidarisch zeigen und Booster-Impfungen vorerst aussetzen.

Warum gibt es noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO)?

Die STIKO trifft Entscheidungen zu einer Impfempfehlung auf der Grundlage von wissenschaftlichen Daten. Das RKI antwortet auf die Frage, ob Auffrischungsimpfungen nötig sind, wie folgt:

Da im Laufe des Septembers noch relevante Daten für diese Fragestellung erwartet werden, wird sich die STIKO voraussichtlich nicht vor Ende September bzw. Anfang Oktober positionieren können.