Was der Lippenstift mit der Wirtschaft zu tun hat
Der Lippenstift-Effekt beschreibt den Zusammenhang der Lippenstiftverkäufe mit der momentanen wirtschaftlichen Lage.
Der Lippenstift-Effekt beschreibt den Zusammenhang der Lippenstiftverkäufe mit der momentanen wirtschaftlichen Lage.
Der Lippenstift zeigt, ob Krisenstimmung in der Bevölkerung herrscht. Das Phänomen wurde in der Wissenschaft während der großen Depression in den 1930-er Jahren beobachtet. Bekannt wurde er nach den Terroranschlägen am 11. September. Nach dem Unglück schoss der Verkauf von Lippenstift in die Höhe. Das gleiche Phänomen wurde auch 2008/2009 während der Finanzkrise beobachtet.
Nach dem Ukrainekrieg und der Verteuerung stieg der Verkauf auch in den letzten Jahren wieder deutlich an. Im Jahr 2021 waren es noch rund 6 Millionen Lippenstifte, die in Deutschland über die Ladentheke gingen, während es 2022 schon auf 8 Millionen Lippenstifte gestiegen ist, auch heute steigt die Tendenz.
Da die Menschen in Krisenzeiten sparsamer mit ihrem Geld umgehen, bleiben Großeinkäufe auf der Strecke. Stattdessen werden eher kleinere Dinge gekauft. Bei Frauen ist es dann Kosmetik oder Kleidung, in unschönen Zeiten möchten die Frauen schön aussehen. Psychologen nennen das den Indulgence-Effekt, das ist der Drang sich selbst verwöhnen zu wollen. Männer kaufen sich hingegen nichts, bei ihnen steigt das Kuschelbedürfnis.