Baden-Württemberg hat bundesweit die meisten Hitzewarnungen
Hitzewarnung schon im Mai und heiße Tage im Sommer: Im Südwesten schwitzt es sich besonders oft und lang. Das hat Auswirkungen.
Hitzewarnung schon im Mai und heiße Tage im Sommer: Im Südwesten schwitzt es sich besonders oft und lang. Das hat Auswirkungen.
In Baden-Württemberg war die Hitzebelastung besonders hoch: Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hatte das Land in den vergangenen 20 Jahren durchschnittlich 12,5 Hitzewarnungen pro Jahr, entlang des Oberrheins sogar 15,4.
2018 hatte der Südwesten mit 15 bis 18 Tagen die längste zusammenhängende Periode für aktive Hitzewarnungen. Und zwar von Ende Juli bis Anfang August. In diesem Jahr waren es zwischen dem 9. und 16. August immerhin 8 Tage.
Hitze teils schon im Mai
Die Meteorologen unterscheiden zwischen starker Wärmebelastung (Warnstufe 1) und extremer Wärmebelastung (Warnstufe 2). Entscheidend für die Einstufung ist die gefühlte Temperatur. Eine Warnung vor extremer Wärmebelastung spricht der DWD ab einer gefühlten Temperatur von 38 Grad aus.
Neben der Lufttemperatur fließen in die gefühlte Temperatur Faktoren wie Luftfeuchte und Windgeschwindigkeit, die Intensität der Sonneneinstrahlung und auch die nächtliche Innenraumtemperatur. Denn Letztere beeinflusst das Erholungspotenzial.
Die frühesten Hitzewarnungen gab der DWD in den Jahren 2018, 2008 und 2005 jeweils am 27. Mai heraus, die späteste am 13. September 2016. Ein extremer Tag war der 4. Juli 2015: Deutschlandweit sprachen die Meteorologen für sämtliche Landkreise eine Warnung der Stufe 2 aus.
Das Jahr 2003 war der Auslöser
Der DWD gibt seit 20 Jahren Hitzewarnungen heraus und ermöglicht damit Menschen mit Vorerkrankungen, Älteren und Kleinkindern sowie Mitarbeitern des Gesundheitssystems, rechtzeitig vorzusorgen. Denn starke Wärmebelastung durch anhaltende Hitze ist schlecht für die Gesundheit.
Hintergrund der Warnungen war die Zunahme von hitzebezogenen Extremereignissen und deren Folgen im Jahr 2003, als es fast 10.000 hitzebedingte Todesfälle allein in Deutschland gab. «Der Sommer 2003 hat deutlich gemacht, dass wir als Gesellschaft nicht ausreichend auf solche Hitzewellen vorbereitet waren», so Stefan Muthers, Leiter des Referats Human-Biometeorologie am Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des DWD.
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