Die Psychotherapeutin wurde Ermittlern zufolge mutmaßlich von einem früheren Patienten getötet. (Archivbild)
Christian Böhmer/dpa
Die Psychotherapeutin wurde Ermittlern zufolge mutmaßlich von einem früheren Patienten getötet. (Archivbild)
Justiz

Ex-Patient wegen Mordes an Therapeutin angeklagt

Der Tatverdächtige wollte sich aus Sicht der Staatsanwaltschaft an der Frau rächen. Mehr als 30 Mal stach er mutmaßlich zu. Einen anderen Aspekt greift die Anklage hingegen nicht auf.

Rund drei Monate nach dem tödlichen Angriff auf eine Psychotherapeutin in Offenburg (Ortenaukreis) hat die Staatsanwaltschaft den tatverdächtigen Ex-Patienten wegen Mordes angeklagt. Dem 42-Jährigen, der die deutsche und französische Staatsangehörigkeit hat, droht eine lebenslange Freiheitsstrafe. Das Landgericht Offenburg muss entscheiden, ob und wann es zu einem Prozess kommt. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung für den Mann.

Über 30 Stiche

Er soll am 11. Februar am späten Nachmittag die 37-Jährige in der Innenstadt mit mehr als 30 Messerstichen vorsätzlich getötet haben. Er habe sie für seine aus seiner Sicht unbefriedigende Lebenssituation verantwortlich gemacht und sich mit der Tat hierfür an ihr rächen wollen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Sie sieht demnach das Mordmerkmal der Heimtücke als verwirklicht an, weil sich die Getötete im Moment der Tat keines Angriffs versehen habe. Zudem habe er aus niedrigen Beweggründen gehandelt.

Keine Anklage wegen Schwangerschaftsabbruchs 

Dass die Mutter eines kleinen Kindes schwanger war, wusste der Mann den Ermittlungen zufolge nicht. Daher hat die Staatsanwaltschaft den 42-Jährigen laut einem Sprecher nicht auch wegen Schwangerschaftsabbruchs angeklagt. 

Schon einmal wegen Tötungsdelikt in Haft

Nach früheren Angaben hatte die Frau bis 2023 in einer Einrichtung für psychisch kranke Personen gearbeitet. Der Tatverdächtige habe Aggressionen gegen sie entwickelt. Bei Behörden galt er als psychisch auffällig. Im Juni 2024 habe es eine Gefährder- und Gefährdetenansprache gegeben. Der Tatverdächtige sitzt seit seiner Festnahme im Februar in Untersuchungshaft.

Laut den Ermittlern hatte er lange in Frankreich gelebt und dort ebenfalls wegen eines Tötungsdelikts eine lange Haftstrafe verbüßt. Seit dem Jahr 2015 wohnte er in Deutschland, wie die Behörden damals mitteilten. Das Opfer sei aus dem benachbarten Großraum Straßburg zur Arbeit nach Offenburg gependelt.

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