In Baden-Württembergs Wald haben sich vor allem Fichten und Buchen zuletzt etwas erholt.(Archiv)
Thomas Warnack/dpa
In Baden-Württembergs Wald haben sich vor allem Fichten und Buchen zuletzt etwas erholt.(Archiv)
Naturschutz

Hier besser - dort nicht: So geht's dem Wald im Südwesten

Nach Jahren der Dürre zeigt sich der Wald in Baden-Württemberg etwas erholt. Doch nicht alle Baumarten profitieren – welche Sorgen und Hoffnungsträger der aktuelle Bericht nennt.

Das Wetter hat den lange gestressten baden-württembergischen Wäldern eine weitere Verschnaufpause gegönnt. Nach mehreren viel zu trockenen Jahren erholen sich die Bäume und Böden langsam, sie stehen aber angesichts des Temperaturanstiegs und der Witterungsextreme weiter vor Herausforderungen, wie aus dem neuen Waldzustandsbericht hervorgeht.

Es sei «ein gutes Jahr für den Wald» gewesen, bilanziert Forstminister Peter Hauk (CDU). Intensive Regenfälle zu Beginn der Vegetationsperiode füllten die Wasserspeicher der Waldböden, Bäume entwickelten kräftiges Blattwerk, und die sommerliche Dürre fiel deutlich kürzer aus als zuletzt. Vor allem Fichten und Buchen, die gemeinsam mehr als die Hälfte der Waldfläche ausmachen, zeigten deutliche Erholungsanzeichen.

Wie werden Waldschäden erfasst?

Ein zentrales Maß für den Zustand der Wälder ist die sogenannte Kronenverlichtung – der Verlust von Blättern oder Nadeln. Dafür werden im Sommer Tausende Bäume auf einem systematisch angelegten Netz untersucht, darunter Buchen, Eschen, Bergahorn, Fichten, Kiefern, Tannen und Douglasien.

Im neuen Bericht liegt die mittlere Kronenverlichtung aller Baumarten bei 26,4 Prozent – ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Auch der Anteil stark geschädigter Bäume sinkt weiter auf 42 Prozent und unterschreitet damit erstmals das Schadniveau aus dem Dürrejahr 2018. Immerhin jeder fünfte Baum (21 Prozent) gilt derzeit als gesund.

Welche Baumarten profitieren – und welche nicht?

Fichten profitieren von der besseren Wasserversorgung und können sich gegen den gefürchteten Borkenkäfer (Buchdrucker) besser behaupten. Buchen verlieren weniger Laub, auch Eichen zeigen sich widerstandsfähiger – nicht zuletzt, weil Schmetterlingsraupen seltener auftreten.

«Leider ist dieser Trend bei den Baumarten Douglasie und Tanne nicht festzustellen», sagte Hauk. Douglasien, Tannen und Eschen bleiben laut Bericht weiter Sorgenkinder. Die Esche leidet unter massivem Pilzbefall, für den bislang kein Impfstoff verfügbar ist. Besonders Kiefern haben im Oberrheingebiet mit einem Mix verschiedener Schadinsekten zu kämpfen. 

Gemischte Platte

Der Wald von morgen bleibt laut Hauk so etwas wie eine «gemischte Platte» mit Nadel- und Laubholz, fremden und heimischen Baumarten. Fachleute empfehlen, traditionelle Baumarten, die sich bewährt haben, mit solchen zu kombinieren, die Hitze und Dürre besser aushalten – immer mit dem Ziel, die Wälder Baden-Württembergs zukunftsfest zu machen.

© dpa-infocom, dpa:251120-930-316725/1
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