Lohnerhöhung für Pflegekräfte belastet Heimbewohner stärker
Die Löhne für Pflegekräfte steigen im Südwesten. Für Bewohnerinnen und Bewohner dürfte das einen höheren Eigenanteil an den Kosten für den Platz im Pflegeheim bedeuten.
Die Löhne für Pflegekräfte steigen im Südwesten. Für Bewohnerinnen und Bewohner dürfte das einen höheren Eigenanteil an den Kosten für den Platz im Pflegeheim bedeuten.
Pflegekräfte werden immer besser bezahlt - ihr durchschnittlicher Stundenlohn ist in Baden-Württemberg von 23,35 auf 23,99 Euro gestiegen. Nur in Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wird einer Auswertung zufolge ein höherer Stundenlohn gezahlt als in Baden-Württemberg. Was für die dringend gesuchten Pflegekräfte eine gute Nachricht ist, bedeutet nach Angaben des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) aber einen höheren Eigenanteil für die Bewohner von Pflegeheimen.
Für Bewohner von Pflegeheimen dürfte es teuer werden
Nach Schätzung des Verbands dürften die Lohnzuwächse die Eigenanteile nun um durchschnittlich 100 Euro pro Monat steigen lassen - wovon im Schnitt 30 Euro über Entlastungszuschläge aufgefangen werden, die es je nach Dauer des Heimaufenthalts von den Pflegekassen gibt. Bei der Pflegeversicherung dürfte dies zu Mehrausgaben von rund 260 Millionen Euro im Jahr führen.
Hintergrund ist, dass die Pflegeversicherung - im Unterschied zur Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten für die Pflege und Betreuung trägt. Die Personalkosten fließen hier maßgeblich ein - und seit 2022 darf es Versorgungsverträge der Pflegekassen nur noch mit Heimen geben, die nach Tarif oder ähnlich zahlen. Für Bewohner kommen noch Zahlungen für Unterkunft und Verpflegung, Investitionen in den Heimen und Ausbildungskosten hinzu.
Im Südwesten stieg der selbst zu zahlende Anteil für Pflegebedürftige und ihre Familien schon im vergangenen Jahr deutlich. Einer Auswertung des Verbands der Ersatzkassen mit Stand Juli 2024 zufolge waren im ersten Jahr im Heim im baden-württembergischen Schnitt 3.180 Euro pro Monat aus eigener Tasche fällig. Das waren 149 Euro mehr als Mitte 2023.
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