Prozess nach Todesfahrt in Mannheim startet Ende Oktober
Warum fuhr ein Mann in Mannheim gezielt auf Passanten zu? Der Prozess startet am 31. Oktober. Die Staatsanwaltschaft sieht Hinweise auf eine psychische Erkrankung.
Warum fuhr ein Mann in Mannheim gezielt auf Passanten zu? Der Prozess startet am 31. Oktober. Die Staatsanwaltschaft sieht Hinweise auf eine psychische Erkrankung.
Zwei Menschen sind bei der Todesfahrt in Mannheim am Rosenmontag getötet worden: Der Prozess wegen Mordes und versuchten Mordes gegen einen 40-Jährigen aus Ludwigshafen startet am 31. Oktober, wie das Landgericht Mannheim mitteilte. Insgesamt sind 13 Verhandlungstage vorgesehen. Die Staatsanwaltschaft hatte Mitte Mai Anklage erhoben. Sie sah keine Hinweise auf ein politisches Motiv. Bei der Fahrt Anfang März fuhr der Mann demnach gezielt auf Menschen zu, wie es in einer damaligen Mitteilung hieß. Eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann wurden getötet. 14 Menschen wurden verletzt, fünf von ihnen schwer.
Laut der Mitteilung der Anklagebehörde im Juni hatte sich der deutsche Tatverdächtige damals weiterhin nicht zu der Tat und den Hintergründen eingelassen. «Die weiteren Ermittlungen haben keine Hinweise auf ein politisches Motiv ergeben», hieß es weiter. «Nach dem Ergebnis der Ermittlungen ist davon auszugehen, dass er seit vielen Jahren an einer psychischen Erkrankung leidet.» Es sei daher nicht auszuschließen, dass er zum Zeitpunkt der Taten vermindert schuldfähig war.
Mit hoher Geschwindigkeit in Fußgängerzone unterwegs
Laut Staatsanwaltschaft war der Mann am 3. März gegen 12.14 Uhr mit seinem Auto mit etwa 40 bis 50 Stundenkilometer Geschwindigkeit in die Fußgängerzone gefahren. Anschließend sei er gezielt auf mehrere Menschen zugefahren und habe diese mit seinem Auto erfasst. Er habe letztlich auf mindestens 80 Kilometer pro Stunde beschleunigt und weitere Menschen erfasst und verletzt. Zwei Verletzte starben noch in der Fußgängerzone.
Als der Mann sein Fahrzeug wendete, um zu flüchten, habe ihm ein Taxifahrer den Weg versperrt, hieß es in der Mitteilung zur Anklage. Der 40-Jährige habe daraufhin mit einer Schreckschusswaffe einen Schuss in die Luft abgefeuert, um den Taxifahrer einzuschüchtern. Anschließend sei er geflohen. Er habe sich mit der Schreckschusswaffe in den Mund geschossen, um sich selbst zu töten. Der Verdächtige wurde festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft.
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