Rekord erwartet: So viele Wahlberechtigte wie nie
Mehr als 650.000 Erstwähler und voraussichtlich ein historischer Rekord an Wahlberechtigten: Warum die Landtagswahl 2026 etwas anders wird als die bisherigen Urnengänge.
Mehr als 650.000 Erstwähler und voraussichtlich ein historischer Rekord an Wahlberechtigten: Warum die Landtagswahl 2026 etwas anders wird als die bisherigen Urnengänge.
Das Statistische Landesamt rechnet mit einem Rekord zur Landtagswahl 2026: Voraussichtlich gut 7,7 Millionen Wahlberechtigte dürfen im März ihre Stimme abgeben - so viele wie nie zuvor, teilte die Behörde mit.
Der Grund: Erstmals dürfen auch 16- und 17-Jährige ihre Stimme bei einer Landtagswahl abgeben. Das Amt rechnet mit rund 650.000 Erstwahlberechtigten zwischen 16 und 22 Jahren - das entspricht 8,4 Prozent aller Wahlberechtigten. Darunter sind auch 180.000 Minderjährige. Bei den Kommunalwahlen im Land dürfen 16- und 17-Jährige schon seit 2014 mitentscheiden, bei der Europawahl seit 2024.
Die Zahl der Wahlberechtigten steigt seit Jahrzehnten. «Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Zahl der Wahlberechtigten seit der ersten Landtagswahl im Jahr 1952 mit einer Ausnahme stetig angewachsen ist», teilte die Behörde mit.
Bei der ersten Landtagswahl 1952 waren knapp 4,4 Millionen Menschen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die steigende Zahl der Wahlberechtigten hänge vor allem mit dem Bevölkerungswachstum zusammen. Vor der Landtagswahl 1972 durfte zudem erst wählen, wer das 21. Lebensjahr vollendet hatte. Lediglich bei der Wahl 2021 sei die Zahl der Stimmberechtigten vorübergehend leicht gesunken, so das Amt.
Neues Wahlrecht
Das Parlament hatte 2022 nach jahrelangem Ringen eine entsprechende Reform des Wahlrechts beschlossen. Mit der Reform wurde nicht nur das Mindestalter für das aktive Wahlrecht für Landtagswahlen, Volksabstimmungen, Volksanträgen und Volksbegehren um zwei Jahre abgesenkt, sondern auch ein Zwei-Stimmen-Wahlrecht eingeführt.
Die Landtagswahl findet am 8. März 2026 statt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) tritt nach drei Amtszeiten nicht mehr an. Er regiert mit einer grün-schwarzen Koalition. Für die Grünen geht der ehemalige Bundesminister Cem Özdemir ins Rennen, für die CDU Landes- und Fraktionschef Manuel Hagel. Wie sich der Zuwachs an jungen Wahlberechtigten auf das Ergebnis auswirkt, ist unklar.
© dpa-infocom, dpa:251112-930-282053/1
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