VBE: Sanktionen gegen Lehrer «vollkommen unangemessen»
Der Verband VBE wehrt sich gegen die CDU-Pläne für Lehrer mit zu wenig Leistungsbereitschaft – und verweist auf massive Probleme und schwierige Arbeitsbedingungen an den Schulen.
Der Verband VBE wehrt sich gegen die CDU-Pläne für Lehrer mit zu wenig Leistungsbereitschaft – und verweist auf massive Probleme und schwierige Arbeitsbedingungen an den Schulen.
Der Verband Bildung und Erziehung Baden-Württemberg hat die von der Südwest-CDU im Wahlprogramm vorgeschlagenen Sanktionen für Lehrkräfte mit mangelnder Leistungsbereitschaft energisch zurückgewiesen. «Das Sanktionieren von Lehrkräften, die vermeintlich schlechte Leistungen bringen, ist vollkommen unangemessen», kritisierte VBE-Landeschef Gerhard Brand. «Die Lehrkräfte arbeiten seit Jahren am Limit und sind am Ende ihrer Kräfte. Ihnen nun auch noch mit Sanktionen zu drohen, ist gänzlich inakzeptabel.»
Im Wahlprogramm der CDU steht, dass die Beschäftigungsbedingungen angehender Lehrkräfte verbessert werden sollen - und Schulleitungen entlastet durch Schulverwaltungsassistenzen. Nach den Plänen der Partei sollen sich Verantwortung und Leistungsprinzip im Lehrerberuf künftig stärker niederschlagen. Im Regierungsprogramm, das der Parteitag am Wochenende in Heidelberg beschlossen hat, sehen die Christdemokraten auch Instrumente vor, um «dauerhaft mangelnde Leistungsbereitschaft und Pflichtverletzungen» bei Pädagogen zu adressieren.
VBE: Schulleitungen und Lehrer nicht gegeneinander ausspielen
Im CDU-Programm steht, dass man Schulleitungen in die Lage versetzen wolle, Engagement, Verlässlichkeit und besondere Leistung zu honorieren. Dort heißt es auch: «Zugleich geben wir Schulleitungen wirksame, rechtskonforme Werkzeuge an die Hand, um dauerhaft mangelnde Leistungsbereitschaft und Pflichtverletzungen zu adressieren – von strukturiertem Feedback über verbindliche Entwicklungsvereinbarungen bis hin zu abgestuften Sanktionen.»
VBE-Chef Brand verwies auf die schwierigen Bedingungen an den Schulen: Lehrkräftemangel, unzureichend ausgestattete Gebäude, ein zunehmend schwieriges Schülerverhalten und der Umstand, dass Schulen immer mehr gesellschaftliche Problemlagen kompensieren müssten. Schulleitungen und Lehrkräfte dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden, so der Verbandschef. Der VBE pocht auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Das Land könne positive Leistungsanreize setzen, so Brand - etwa durch ein schnelleres Vorrücken in Leistungsstufen für besonders engagierte Lehrkräfte. «Sanktionierungen von Lehrkräften lehnen wir dagegen vollständig ab.» Der VBE ist nach eigenen Angaben Interessenvertreter für mehr als 18.000 Mitglieder im Bildungsbereich.
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