Da ist der kaltschnäuzige, unbeliebte Filialleiter Mitch («Game Of Thrones»-Star Peter Dinklage), aber vor allem nimmt er die von Kirsten Dunst gespielte Verkäuferin Leigh Wainscott ins Visier. Hier beginnt die abenteuerliche «Roofman»-Liebesgeschichte.
Im wahren Leben begegnet Manchester der alleinerziehenden Mutter in einer Kirchengemeinde, wo er unter falschem Namen Zeit verbringt, während er in dem Spielzeugladen versteckt lebt. Keiner schöpft anfangs Verdacht. Er wird als liebenswert und hilfsbereit beschrieben.
Dass diese Romanze kein gutes Ende haben wird, kann man sich denken. Doch tatsächlich freundet sich Manchester mit Leigh und deren beiden Töchtern an. Er bringt Spielzeuge mit, verbringt Weihnachten bei der Familie.
Eine Romanze ohne Happy End
Dunst lernte Wainscott bei den Dreharbeiten kennen. «Sie ist eine resolute Frau aus den Südstaaten. Auch ich habe Familie in Texas, ich kann das nachvollziehen», erzählt Dunst mit einem Augenzwinkern. Sie habe Leigh als starke Frau und Mutter erlebt und so darstellen wollen, statt sie als Opfer zu sehen. «Sie waren wirklich ineinander verliebt und sie erinnert sich gerne an die gemeinsame Zeit mit Jeffrey zurück.»
Tatum und Dunst spielen dieses zum Scheitern verurteilte Paar mit einer Chemie, die ans Herz geht. Er ist der charmante Verführer, sie die lebenslustige Mom, die sich auf Anhieb gut verstehen, doch die Tragik und Aussichtslosigkeit der Situation schwingt stets mit.
Tiefgang mit Witz und Herz
Regisseur Cianfrance (51) ist vor allem für schwermütige Dramen wie «Blue Valentine» und «The Place Beyond The Pines», beide mit Ryan Gosling, bekannt. Er wollte zur Abwechslung eine Story drehen, die neben emotionalem Tiefgang und Spannung auch Nostalgie und etwas Spaß enthalte, erzählt der Filmemacher.
Für diese abenteuerliche Geschichte hat sich Cianfrance voll auf den «widersprüchlichen» Manchester eingelassen. «Ich habe wohl mehr als 400 Stunden über die Jahre mit ihm am Telefon verbracht. Er ruft mich immer noch an», sagt der Regisseur. «Ich sehe ihn als einen unglaublich charismatischen, charmanten und tragischen Menschen.» Er würde nun mit der langen Haft für seinen Taten einen hohen Preis zahlen.
«Roofman», nicht digital, sondern klassisch auf 35 mm gedreht, versetzt seine Zuschauer gut zwanzig Jahre zurück. Gedreht wurde nicht in Hollywood, sondern an Originalschauplätzen in North Carolina, unter anderem in der Kirche, in der sich Jeffrey und Leigh tatsächlich kennenlernten.
Von Barbara Munker, dpa
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