Immer wieder sieht man Protagonistin Agnes durch einen dunklen, nebligen Wald irren. Der dort gezeichnete Alltag ist geprägt von harter Arbeit, Gefühlskälte und teils auch Gewalt. Einige Szenen sind mitunter nur schwer erträglich, Zuschauer müssen sich auf die Darstellung von Leichen, selbstverletzendem Verhalten oder abgeschnittenen Körperteilen einstellen.
Soap & Skin-Sängerin Plaschg übernimmt Hauptrolle und Musik
Das Drama beruht auf historischen Gerichtsprotokollen, die ein bislang noch wenig bekanntes Kapitel europäischer Geschichte zeigen. Erzählt wird von streng gläubigen Frauen, die, um der Sünde des Suizids zu entgehen, andere drastische Mittel fanden.
Besonders überzeugend ist Schauspielerin Anja Plaschg, die unter dem Namen Soap & Skin auch als Musikerin bekannt ist. Sie verkörpert Agnes eindrucksvoll als in sich gekehrte Protagonistin, die immer verzweifelter und manischer wird.
Die Hauptfigur lebe in einem «inneren Gefängnis», hatte Regisseur Fiala während der Berlinale im Februar gesagt. Plaschg hat auch die stimmungsvolle Musik für die deutsch-österreichische Produktion komponiert, die aus einzelnen, beklemmenden Streichertönen besteht.
Von Sabrina Szameitat, dpa
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