Wer «Das Deutsche Volk» schaut, sollte sich darauf einstellen, viele erschütternde und nur schwer zu ertragene Momente zu sehen. Doch gerade das macht den Film relevant, da er die Realität der Hinterbliebenen ungeschönt auf die Leinwand bringt.
Zum Beispiel, wenn die Mutter eines Verstorbenen jeden Tag nach dessen Tod sein Handy auflädt. Oder wie der Vater des Anschlagopfers Vili-Viorel Păun in seinem Heimatland Rumänien eine Straße nach seinem Sohn benennen lässt.
«Es sollte um die Opfer gehen»
Neben Păun starben bei dem Anschlag Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Zentral wird im Film auch das harte Ringen um ein Mahnmal für die Opfer gezeigt. Wierzchowski begleitete die Angehörigen vier Jahre lang. Für seine Dokumentation «Hanau – Eine Nacht und ihre Folgen» wurde er im Jahr 2022 bereits mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Bei der diesjährigen Berlinale im Februar hatte «Das Deutsche Volk» seine Weltpremiere gefeiert. Der Regisseur sagte damals, bei tödlichen Anschlägen werde viel über die Täter geredet. «In dem Fall sollte es eben um die Angehörigen gehen und es sollte um die Opfer gehen».
Von Sabrina Szameitat, dpa
© dpa-infocom, dpa:250904-930-994322/1
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten