Günter Wallraff: Weihnachten muss Fest der Liebe sein
Günter Wallraff, bekannt für seine Sozialreportagen, hält trotz Hektik und Konsumrausch an Weihnachten fest. Nach seiner Überzeugung kommt es darauf an, wie man es feiert.
Günter Wallraff, bekannt für seine Sozialreportagen, hält trotz Hektik und Konsumrausch an Weihnachten fest. Nach seiner Überzeugung kommt es darauf an, wie man es feiert.
Günter Wallraff hat bei Weihnachten gemischte Gefühle. «Den Konsumrausch lehne ich ab, aber gleichzeitig bin ich dagegen, Weihnachten abzuschaffen», sagte der Enthüllungsjournalist und Schriftsteller der Deutschen Presse-Agentur in Köln. Stattdessen empfiehlt der 83-Jährige: «Wir sollten Weihnachten wieder so feiern, wie es der ursprünglichen Bedeutung entspricht: als Fest der Nächstenliebe. In diesem Sinne müssen wir es wieder mit Leben füllen.»
Weihnachten sei das Fest, an dem man an andere denke. Dem könne man gerecht werden, indem man zum Beispiel mit der erweiterten Familie feiere, also auch Menschen einlade, die nicht zum engsten Kreis gehörten und an diesem gefühlt wichtigsten Tag des Jahres einsam seien. Er selbst habe schon einmal Weihnachten im Obdachlosenheim verbracht, sagte Wallraff. In seiner eigenen Familie schenkten sich die Erwachsenen schon seit Jahren nichts mehr. «Kleine Kinder erwarten natürlich Geschenke und sollten sie auch bekommen.»
Himmlische Ruhe kurz vor Geschäftsschluss
Früher, als er noch Geschenke auch für Erwachsene gekauft habe, sei ihm das oft erst an Heiligabend eingefallen, erzählte Wallraff. «Dann bin ich kurz vor Geschäftsschluss noch in die Stadt gehetzt. Was mir davon aber positiv in Erinnerung ist: In dieser Zeit kurz vor Schließung herrschte in den Geschäften himmlische Ruhe!» Wallraff ist für seine Sozialreportagen wie den Bestseller «Ganz unten» bekannt und hat sich sein ganzes Leben für Hilfesuchende eingesetzt.
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