Schauspieler Pierre Sanoussi-Bliss (62), Reality-Sternchen Alessia Herren (23) und Boris Beckers Ex-Frau Lilly stehen im Finale des RTL-Dschungelcamps. Das Promi-Trio erhielt am Samstagabend bei «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» die meisten Stimmen der Zuschauer. Damit haben die drei die Chance, am Sonntagabend die sogenannte Dschungelkrone zu ergattern, mit der die Sieger der Show in den Reality-TV-Adelsstand erhoben werden. Zudem sind sie 100.000 Euro Preisgeld erheblich näher gekommen.
Alle drei Finalisten zeigten sich nach der Verkündung emotional - selbst der meist höchst abgeklärte «Der Alte»-Mime Pierre Sanoussi-Bliss. «Das ist ja unglaublich. Was ist denn los mit den Leuten?», fragte er sichtlich gerührt, nachdem das Moderatoren-Duo Sonja Zietlow und Jan Köppen das Votum überbracht hatte. Model Lilly Becker verdrückte ein paar Freudentränen.
Alessia Herren, die Jüngste in der Runde, sagte, dass sie es einfach nicht glauben könne. «Das kleine freche Küken ist im Finale», sagte sie - und meinte sich. Die 23-Jährige hat nun die Chance, ihren Vater zu überholen: «Lindenstraße»-Schauspieler Willi Herren (1975-2021), ein Pionier der Entblößungsunterhaltung, war 2004 im Dschungel auf dem dritten Platz gelandet.
Timur zieht den Kürzeren
Ihre Hoffnungen auf den Dschungelthron begraben mussten Musikerin Edith Stehfest (29) und Schauspieler Timur Ülker (35). Beide flogen raus. Ihre Rolle war zuletzt im Camp kontrovers diskutiert worden. Auch an Tag 16 setzte sich dieser Trend fort. Diesmal ging es vor allem um Ülker, der sich etwa den Vorwurf anhören musste, er versuche «auf Krampf irgendwie den Fokus auf sich zu bekommen» (Alessia Herren). Reality-Star Maurice Dziwak sagte, Ülkers Agieren ergebe «keinen Sinn».
Der Grund: Ülker sprach mitunter offen aus, wenn ihm gewisse Gruppendynamiken missfielen. Zudem haderte er öffentlich mit den Regeln des Reality-Genres. Er wolle sich einfach selbst treu bleiben, sagte er. Seine Kontrahenten nahmen ihm das aber nicht ab. Sie vermuteten ein kalkuliertes Schauspiel hinter der Rolle des Ritters vom treuen Herzen.
An Tag 16 gab es nun ein Spiel, bei dem die Promis vor der Gruppe sagen sollten, wer die Dschungelkrone «verdient» habe. Ülker, der das spalterische Potenzial der Aufgabe erkannte, sagte, er lehne das ab. Er habe seine Richtlinien und finde das alles «abartig». Alessia Herren erwiderte dem «Gute Zeiten, schlechte Zeiten»-Schauspieler, der im RTL-Bibel-Musical «Die Passion» den Jünger Petrus gespielt hatte: «Super, dann kannst du dich ja wieder hinsetzen.» Edith Stehfest war der Meinung, dass es nicht der Moment sei, um «herumzuschleimen». Stattdessen sei es wichtig, dass man «einmal ein bisschen die Pobacken zusammenbeißt».
Immerhin gelang es den Campern als Team endlich mal, bei einem Spiel alle Sterne zu holen. In der traditionsreichen Prüfung «Creek der Sterne» trotzten sie - nach etlichen ziemlich mau verlaufenen Prüfungen - den Wassermassen. Ülker trug sogar tapfer eine kleine Verletzung an der Nase davon.