Er sitzt am Cello, sie singt «Ich ballalalalalalaler Löcher in die Nacht»: Das Duo Abor & Tynna soll für Deutschland um den Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) singen. Am 17. Mai wird es für die beiden ernst. Stefan Raab, in dessen Show «Chefsache ESC 2025» sie ausgewählt wurden, hat nicht weniger als den ersten Platz als Ziel ausgegeben. Macht sie das nervös? Was denken sie über Raab? Und ist es überhaupt ein Vorteil, dass sie als Geschwister antreten? Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur geben sie Einblicke - und verraten fünf Geheimnisse.
1. Abor und Tynna kannten Raab nur «vom Namen her»
Als Stefan Raab 2024 mit Andeutungen überraschte, dass er nach fast zehn Jahren Bildschirm-Pause ein Comeback in Betracht zieht, verfiel Fernsehen-Deutschland in Aufruhr. Raab gilt als stilprägende Marke, weil er einst diverse Shows erfand und 2010 Lena Meyer-Landrut zum ESC-Sieg coachte. Bei Abor & Tynna dürfte 2024 allerdings weniger Aufruhr geherrscht haben.
«Wir kannten Raab vor der Bewerbung vom Namen her», verrät Sängerin Tynna. Ihr Bruder habe zwar die TV-Sendung «Schlag den Raab» gekannt, mehr aber eigentlich auch nicht. «Auch dass er so viel für Deutschland beim ESC geleistet hat, wusste ich persönlich zum Beispiel nicht», sagt die Musikerin. Das sei bei ihnen «nicht so das Thema» gewesen. Die Sängerin ist Mitte 20. Nun sei Raab für die beiden aber eine Stütze. «Er gibt uns viel Input», sagt Tynna.
2. Die Geschwister heißen eigentlich anders
Eine verwandtschaftliche Beziehung gilt bei Bands nicht unbedingt als Garantie für konfliktfreies Musizieren - Stichwort Oasis. Abor & Tynna, die eigentlich Attila und Tünde Bornemisza heißen, sehen sie aber als Vorteil an. Allein schon aus praktischen Gründen. «Wir haben die gleiche Familie. Wenn wir also familienbedingt mal einen Termin absagen müssen, gilt das für beide», sagt Tynna. Auch würden sie selten «aneinander vorbeireden». «Wir nehmen kein Blatt vor den Mund. Das führt manchmal natürlich auch zu Konflikten. Aber unter Geschwistern ist man es auch gewohnt, Konflikte zu lösen», sagt sie.
Charakterlich seien sie gleichwohl sehr unterschiedlich. «Das Einzige, bei dem wir uns sehr ähnlich sind, ist die Musik», sagt Tynna. «Unser Temperament ist zum Beispiel sehr unterschiedlich. Da sind wir fast das Gegenteil des anderen. Abor ist der etwas Ruhigere von uns beiden. Ich eher nicht.» Abor macht dazu nur eine Ergänzung: «Lustigerweise war es beim Temperament genau umgekehrt, als wir Kinder waren.»
3. Der Auftritt in Basel soll «ganz anders» werden
Im Finale des ESC-Vorentscheids zertrümmerte Sängerin Tynna das Cello von Bruder Abor. Das sah schon ganz interessant aus - aber in Basel dürfte mehr auf der Bühne passieren. «Bei "Chefsache 2025" hatten wir nicht die Zeit und Ressourcen, um eine Inszenierung zu entwickeln, die für die ESC-Bühne angemessen ist. Die Inszenierung bei "Chefsache" war toll - aber beim ESC in Basel wird sie ganz anders sein», sagt Abor. «So viel können wir versprechen.»
Was die beiden ebenfalls versprechen: Dass es keine Probleme mit den ESC-Regularien wegen der Inszenierung des Songs mit dem markanten elektronischen Effekt geben wird. «Was ich den Leuten sagen kann: Macht euch keine Sorgen, wir werden den Song so performen, dass er den Regeln entspricht. Und die Performance wird sehr gut sein», sagt Tynna.