Verletzlichkeit als Markenzeichen
Ihre offen gezeigte Verletzlichkeit ist zu einer Art Markenzeichen von Gomez geworden. Fans schätzen sie für ihre Nahbarkeit - manche machen sich aber auch darüber lustig. Kürzlich sorgte sie mit einem inzwischen gelöschten Video in den sozialen Medien für Aufsehen, in dem sie weinend ihr Mitgefühl mit illegalen Einwanderern in den USA zum Ausdruck brachte. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump Abschiebungen im großen Stil angekündigt.
Gomez, die selbst mexikanischen Migrationshintergrund hat, erhielt dafür Häme nicht nur von Republikanern. «Anscheinend ist es nicht in Ordnung, Empathie für Menschen zu zeigen», schrieb sie, nachdem sie das Video gelöscht hatte.
Gomez weiß das Thema «Mental Health» aber auch zu vermarkten. Sie leitet ein Make-up-Unternehmen, dessen Produkte Namen wie «Find Comfort», «Kind Words» oder «Positive Light» haben.
2022 brachte sie die Dokumentation «Selena Gomez: My Mind & Me» heraus, in der sie über Depressionen, ihre Krankheiten und Probleme mit dem Leben in der Öffentlichkeit spricht. Auch ihr politisches Engagement ist darin Thema. Und ihre abgebrochene Tour zum Album «Revival».
Wird über Gomez gesprochen, geht es selten um Musik
In der Dokumentation von 2022 ist zu sehen, wie sie bei öffentlichen Auftritten von Paparazzi umringt wird, die ihr übergriffige Fragen zu ihrem Ex-Freund Justin Bieber und anderen privaten Dingen stellen. Solchem Verhalten ist Gomez bis heute ausgesetzt. Etwa, wenn Menschen in den sozialen Netzwerken ihr Gewicht diskutieren.
Wird über Gomez gesprochen, geht es meist um Äußerlichkeiten, selten um ihre Arbeit. Bekannt geworden ist sie 2007 mit der Disney-Serie «Die Zauberer vom Waverly Place», parallel begann sie, Musik zu veröffentlichen. Als Schauspielerin wirkt sie aktuell in der viel gelobten Serie «Only Murders in the Building» mit. Außerdem war sie in einer Nebenrolle im Musical-Krimi «Emilia Pérez» zu sehen, der als Kritiker-Liebling startete und dann über eine Kontroverse seiner Hauptdarstellerin stolperte.
Der besondere Sound von Selena Gomez
Seit den Nullerjahren hat Gomez eine große Menge so eingängiger wie ungewöhnlicher Pop-Hits herausgebracht. Etwa den gefälligen Electropop-Song «Hands To Myself» (2015), der mit Dynamikwechseln und einem leise einsickernden Gitarrenriff überrascht; das groovige «Bad Liar» mit einem Talking-Heads-Sample und der experimentelle Trap-Pop-Song «Fetish» (beide 2017).