Bei der Feier des vorzeitigen Achtelfinal-Einzugs vor der kleinen Münchner Fan-Kolonie im Hard Rock Stadium war neben Matchwinner Michael Olise auch Jamal Musiala dabei. Und das war nach dem verdienten 2:1 (1:0) des FC Bayern im durchaus giftigen, vor allem aber wegweisenden zweiten Gruppenspiel bei der Club-WM gegen Argentiniens Fußball-Kultverein Boca Juniors vielleicht doch ein gutes Zeichen.
Nur fünf Tage nach seinem Drei-Tore-Comeback beim 10:0 im ersten WM-Spiel gegen Auckland City war für Musiala bei seinem nächsten Joker-Einsatz in Miami nach nur 25 Minuten Einsatzzeit Schluss. Der 22-Jährige, gerade erst wieder fit geworden nach einem Muskelbündelriss im Oberschenkel, hatte offensichtlich Schmerzen und musste raus.
Nach Spielschluss lief Musiala dann aber immerhin mit den Teamkollegen über den Rasen. Und er verabschiedete sich sogar noch vom Schiedsrichter. Macht ein Spieler das bei einer ärgeren Verletzung? Wohl nicht, laut Sky liegt keine schwerwiegende Verletzung vor, womöglich kann der Nationalspieler schon am Sonntag wieder mittrainieren.
Kompany: «Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes»
Vincent Kompany redete noch auf dem Rasen kurz mit Musiala und berichtete später: «Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes.» Eine gewisse Sorge aber begleitete den Bayern-Tross auf den Rückflug nach Orlando ins Basiscamp. «Morgen werden wir Genaues wissen», sagte Kompany. Er zeigte sich vor der exakten Diagnose der Bayern-Ärzte zumindest «ein wenig entspannt» bei Musiala.
Glücklich und zufrieden zeigten sich der Trainer und seine Profis nach einer besonderen Partie vor 63.587 Zuschauern, hauptsächlich lautstarke und enthusiastische Boca-Fans. «Wir haben die Emotionen des Spiels im Griff gehabt. Wir mussten viel arbeiten, aber der Job ist erledigt. Wir stehen im Achtelfinale, und damit bin ich wirklich zufrieden», resümierte Kompany.
Bayern gelingt eine Premiere
Der zweite Sieg im zweiten Turnierspiel muss noch nichts Großes verheißen, war aber ein Ausrufezeichen. Die Bayern sind schließlich das erste Team, das bei dieser Club-WM im neuen XXL-Format eine Mannschaft aus Südamerika besiegen konnte. «Man hat gesehen, wie schwer es für europäische Teams ist, gegen südamerikanische Mannschaften zu spielen. Ich finde, wir haben das richtig gut gemacht», sagte Kompany. «Wir sind froh, mit sechs Punkten ins Turnier gestartet zu sein», befand Kapitän Manuel Neuer. Der Trend passt.