Ob es einen Zusammenhang mit den landesweiten Protesten gegen die Regierung gibt, war zunächst unklar - in Caesarea gab es zumindest keine Demonstrationen. Viele Politiker reagierten dennoch entsetzt, darunter Oppositionsführer Jair Lapid und Präsident Izchak Herzog. Der Staatschef sprach von einem «gefährlichen Vorfall» und warnte vor zunehmender Gewalt im öffentlichen Raum.
Israels Armee und Hisbollah beschießen sich gegenseitig
Während die Stimmung in Israel gespannt bleibt, kämpfen die Streitkräfte des Landes weiterhin an zwei Fronten gegen Feinde des jüdischen Staats. Die Luftangriffe auf die Hisbollah im Libanon wurden in den vergangenen Tagen nochmals ausgeweitet, das galt insbesondere für Ziele in den südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut, die als Hochburg der Schiiten-Miliz gelten. Am Samstag wurden nach Armeeangaben unter anderem Kommandozentralen und Waffenlager der Hisbollah attackiert, zudem gab es Berichte über schwere Gefechte im Süden des Landes.
Einem Bericht des israelischen Senders Channel 12 zufolge soll die Miliz durch militärischen Druck gezwungen werden, ein von den USA vermitteltes Abkommen über eine Waffenruhe zu akzeptieren. Die von israelischer Seite gestellte Bedingung, die Hisbollah müsse alle Waffen abgeben und ein militärisches Vorgehen gegen terroristische Aktivitäten im Libanon erlaubt bleiben, dürfte für den iranischen Verbündeten aber kaum akzeptabel sein.
Die Hisbollah hat großen Einfluss in der Region und agiert im Libanon quasi wie ein Staat im Staate. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr beschießt sie Israel regelmäßig mit Raketen und setzt auch Kampfdrohnen ein. Die israelische Armee meldete allein am Samstag wieder rund 80 Angriffe. Mehrere Drohnen und Raketen wurden demnach abgefangen, jedoch sei am Abend eine Synagoge in der Küstenstadt Haifa getroffen und beschädigt worden.
Blutvergießen im Gazastreifen geht weiter
Gekämpft wird währenddessen auch im Gazastreifen, wo Israels Armee weiter gegen die Hamas vorgeht. Im Flüchtlingsviertel Al-Schati im Norden des Küstengebiets sei ein ehemaliges Schulgebäude bei einem Luftangriff getroffen worden, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz mit. Demnach wurden zehn Menschen getötet, darunter Frauen und Minderjährige. In dem Gebäude seien Vertriebene untergebracht gewesen, hieß es. Palästinensischen Medien zufolge suchten Retter in den Trümmern nach Überlebenden.
Israels Armee teilte am Abend mit, die Luftwaffe habe ein Kommandozentrum der Hamas auf dem Gelände der ehemaligen Schule ins Visier genommen. Terroristen hätten dort Anschläge auf israelische Truppen geplant. Vor dem Luftangriff seien Maßnahmen ergriffen worden, um zivile Opfer zu vermeiden. Zudem habe das Militär im Flüchtlingsviertel Dschabalija mehrere palästinensische Terroristen getötet. Ferner seien zwei aus dem Norden des Küstengebiets abgeschossene Raketen abgefangen worden. Die Angaben beider Seiten ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
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