US-Streitkräfte bombardierten derweil im Jemen erneut Stellungen der Huthi-Miliz. Wie das US-Zentralkommando Centcom mitteilte, wurden Luftangriffe auf ein Raketenlager und eine Kommandozentrale der vom Iran unterstützten Miliz nahe der Hauptstadt Sanaa geflogen. Darüber hinaus seien mehrere Drohnen der Rebellen und ein Marschflugkörper über dem Roten Meer abgeschossen worden. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas greifen die mit den Islamisten verbündeten Rebellen regelmäßig mit Raketen und Drohnen Ziele in Israel und Schiffe im Roten Meer an. Erst am Samstag wurde Israel erneut Ziel eines Raketenangriffs aus dem Jemen. In der Hafenmetropole Tel Aviv ging ein Projektil nieder, es gab 16 Leichtverletzte. Die Huthi-Miliz reklamierte den Angriff für sich.
Nach dem missglückten Versuch, die von der Huthi-Miliz abgefeuerte Rakete abzufangen, startete die israelische Armee nach eigenen Angaben eine Untersuchung. Es war bereits der dritte Treffer von Geschossen der Huthis in Israel im Dezember.
Krankenhaus in Gaza: Können Patienten nicht mehr versorgen
Ein Krankenhaus im Norden des umkämpften Gazastreifens bat die internationale Gemeinschaft dringend um Versorgung mit Medikamenten und Lebensmitteln. Rund um das Kamal-Adwan-Krankenhaus im Ort Beit Lahia gehe der israelische Beschuss weiter und die Patienten könnten nicht mehr versorgt werden, teilte das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mit. Auch gebe es kaum noch Lebensmittel und Trinkwasser. Nach palästinensischen Angaben forderte die israelische Armee am Abend die Evakuierung des Spitals. Die israelische Armee machte dazu trotz einer Anfrage keine Angaben.
Seit dem Massaker der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen in Israel am 7. Oktober 2023 mit 1.200 Toten und rund 250 Verschleppten kämpft die israelische Armee in dem Küstenstreifen. Bemühungen um eine Waffenruhe scheiterten immer wieder.
Papst Franziskus spricht von «Grausamkeit» in Gaza
Papst Franziskus erinnerte in einer Ansprache im Vatikan an die verheerenden Folgen des Gaza-Kriegs. Das Oberhaupt von weltweit etwa 1,4 Milliarden Katholiken beklagte, im Gazastreifen seien am Tag zuvor Kinder bombardiert worden. «Das ist Grausamkeit. Das ist kein Krieg. Ich will dies sagen, weil es das Herz berührt», sagte der Pontifex sichtlich bewegt. Israel bezeichnete die Worte des Papstes als «enttäuschend», da der Pontifex außer Acht lasse, dass Israel einen Mehrfrontenkrieg führe, der ihm aufgezwungen worden sei.
Israels Außenminister Gideon Saar hielt Franziskus vor, den Vorwurf der Grausamkeit an die falsche Adresse gerichtet zu haben. «Grausamkeit ist, wenn Terroristen sich hinter Kindern verstecken, während sie versuchen, israelische Kinder zu ermorden; Grausamkeit ist, wenn 100 Geiseln, darunter ein Baby und Kinder, 442 Tage lang von Terroristen festgehalten und misshandelt werden», erklärte Saar.
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