Israel und der Iran haben sich in der Nacht erneut gegenseitig massiv attackiert. Bei einem Raketenangriff des Irans auf den jüdischen Staat kamen Berichten zufolge im Norden des Landes drei Menschen ums Leben. Laut Israels Armee durften die Menschen die Schutzräume wieder verlassen, doch droht unbestätigten Berichten zufolge in Kürze eine zweite Angriffswelle. Währenddessen bombardiert Israels Luftwaffe «militärische Ziele» in der iranischen Hauptstadt Teheran, darunter nach iranischen Angaben das Kommando des Verteidigungsministeriums.
Bei dem Angriff im Norden der Metropole mit ihren rund 15 Millionen Einwohnern wurde zudem eine militärische Forschungseinrichtung getroffen, wie die als Sprachrohr der iranischen Revolutionsgarden geltende Nachrichtenagentur Tasnim berichtete. Die Revolutionsgarden sind die Elitestreitkräfte der Islamischen Republik.
«Teheran brennt»
Im Nordwesten Teherans gerieten zudem Teile eines Öllagers in Brand. Die Lage sei unter Kontrolle, meldete das Portal SNN. Auch aus anderen Teilen der Stadt wurden von Augenzeugen heftige Explosionen gemeldet. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz schrieb auf der Onlineplattform X: «Teheran brennt».
Zuvor hatte der Iran nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna eine Raffinerie in der israelischen Hafenstadt Haifa ins Visier genommen. Die israelische Nachrichtenseite «ynet» meldete, Einwohner im Norden Israels hätten laute Explosionen gehört. Infolge der iranischen Angriffswelle wurden mehrere Verletzte in Krankenhäuser gebracht, meldete der Rettungsdienst Magen David Adom. In der Nähe eines mehrstöckigen Hauses habe es einen Einschlag gegeben.
Israel fliegt auch Angriffe gegen Huthi-Miliz im Jemen
Unterdessen kam es auch in Jemens Hauptstadt Sanaa zu lauten Explosionen. Augenzeugen in der von der mit dem Iran verbündeten Huthi-Miliz kontrollierten Großstadt berichteten der Deutschen Presse-Agentur von Explosionsgeräuschen. Der arabische Nachrichtensender Al-Arabija berichtete unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen aus dem Jemen, dass ein mutmaßlich israelischer Angriff eine Zusammenkunft hochrangiger Huthi-Funktionäre getroffen haben könnte.
Israel habe versucht, den obersten Militärkommandeur der Huthi bei einem Luftangriff im Jemen zu töten, schrieb Barak Ravid, ein Korrespondent der US-Nachrichtenseite «Axios», auf der Plattform X. Weder die Huthi noch das israelische Militär äußerten sich zunächst. Die Huthi-Miliz im Jemen gehört wie die Hisbollah im Libanon und die islamistische Hamas im Gazastreifen zu Irans «Achse des Widerstands» gegen Israel.
Israel attackiert seit der Nacht zu Freitag Ziele im Iran - darunter Atomanlagen, führende Militärs, Atomwissenschaftler, Verteidigungsstellungen, Städte und Berichten zufolge auch Ölfelder. Die Islamische Republik wertet die Luftattacken als Kriegserklärung und feuerte Hunderte Raketen und Drohnen auf Israel ab.
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