Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Flur.
Marijan Murat/dpa/Symbolbild
Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Flur.
Krankenhäuser

Pflegekammer blickt mit Sorge auf Klinik-«Insolvenzwelle»

Es fehlt an Pflegepersonal. Und die, die in der Pflege arbeiten, klagen über hohe Arbeitsbelastung. Die Pflegekammer sieht nun noch mehr Stress auf die Beschäftigten zukommen.

Angesichts der finanziellen Probleme vieler Kliniken fordert die Pflegekammer Rheinland-Pfalz höhere Einkommen, bessere Arbeitsbedingungen für Pflegefachpersonal und finanzielle Unterstützung durch die Politik. Präsident Markus Mai sprach am Donnerstag von einer «Insolvenzwelle» unter Krankenhäusern, die auch Einrichtungen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) betreffe. Diese erzeuge Ängste vor Arbeitsplatzverlust und unsicherer Beschäftigung für professionell Pflegende. «Die Insolvenzwelle bedeutet für ohnehin schon stark beanspruchte Pflegefachpersonen mehr Arbeit und Stress.»

Die Politik müsse bedrohten Kliniken und Pflegeeinrichtungen schnell helfen, das Überleben von Häusern dürfe nicht dem Zufall überlassen werden. «Wenn Einrichtungen schließen, wirft dies ernsthafte Fragen zur Qualität der Pflegeausbildung auf, und dies könnte die Aussicht auf eine erfüllende Karriere in der Pflege erheblich beeinträchtigen», sagte Mai.

Kürzlich hatte die DRK Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft mbH Rheinland-Pfalz mit Kliniken in Altenkirchen, Alzey, Hachenburg, Kirchen (Sieg) und Neuwied einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Der Betrieb läuft dort aber weiter, die Standorte sollen erhalten bleiben.

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