Viel zu motzen gab es diesmal für Niko Kovac
Bernd Thissen/dpa
Viel zu motzen gab es diesmal für Niko Kovac
Champions League

Schlotterbeck schimpft nach 2:2 des BVB in Champions League

Jubel um Reus, Frust auf dem Platz: Trotz eines Brandt-Doppelpacks reicht es für den BVB nur zu einem Remis – und die Chancen auf die direkte Achtelfinal-Qualifikation sinken.

Nach dem enttäuschenden 2:2 (1:1) statt eines Champions-League-Pflichtsiegs gegen den norwegischen Vizemeister ließ Nationalspieler Nico Schlotterbeck seinem Ärger freien Lauf. «Wir können hier auf 13 Punkte gehen, und ich glaube, manchen ist nicht bewusst, wie wichtig das ist. Deswegen ist es nicht bitter, sondern einfach richtig schlecht», sagte der Innenverteidiger von Borussia Dortmund bei DAZN.

«Winner-Mentalität ist auch mal, das Spiel zu killen. Das haben wir gar nicht hinbekommen», schimpfte er nach der Partie gegen den FK Bodö/Glimt neben Marco Reus, der als neuer BVB-Botschafter und TV-Experte im Stadion war.

Ein Doppelpack von Julian Brandt (18. Minute/51.) reichte dem BVB nicht zum Sieg. Bei der emotionalen Rückkehr des langjährigen Kapitäns Reus verdarben die beiden Ausgleichstreffer von Haitam Aleesami (42.) und Jens Petter Hauge (75.) die Stimmung. «Das ist definitiv zu wenig», sagte Dortmunds Trainer Niko Kovac. 

Schlotterbeck kritisiert Kollegen: Erwarte Volldampf

Schlotterbeck richtete seine Kritik auch an die Einwechselspieler, ohne die nach 67 Minuten gebrachten Karim Adeyemi und Serhou Guirassy beim Namen zu nennen. «Wenn man reinkommt in der 60. Minute, erwarte ich 30 Minuten Volldampf», sagte Schlotterbeck. «Das sah dann alles schön aus, wir haben ein bisschen rechts, links kombiniert, aber du musst killen, und das haben wir nicht gemacht.» Adeyemi zeigte sich selbstkritisch: «Das war eines meiner schlechtesten Spiele. Das war nichts.»

Schon vor dem Anpfiff hatte Sportdirektor Sebastian Kehl die Partie als «Must-Win» bezeichnet, allerdings auch vor dem Gegner gewarnt. Der 45-Jährige sollte damit Recht behalten. Angesichts der Kräfteverhältnisse hätte der vierte Dortmunder Sieg im sechsten Vorrundenspiel herausspringen müssen. Leichtfertig vergebene Chancen und einfache Abwehrfehler machten dies zunichte. Mit einer Glanzparade verhinderte Gregor Kobel in der Schlussphase sogar ein Eigentor und die mögliche Niederlage.

Mit nun 11 statt der erhofften 13 Punkte muss das Team von Kovac um die direkte Achtelfinal-Qualifikation bangen. Aktuell stehen die Dortmunder nicht unter den besten acht von 36 Teams. Im Januar müssen die Westfalen noch bei den Tottenham Hotspur und gegen Inter Mailand an. 

Reus künftig BVB-Botschafter 

Vor dem Spiel war der Großteil der 81.365 Zuschauer noch aus dem Häuschen. Der 36 Jahre alte Reus ließ sich bei seiner Rückkehr aus Los Angeles als TV-Experte vor der Südtribüne feiern. Der inzwischen bei LA Galaxy in der US-Liga MLS aktive Reus fungiert künftig als Botschafter seines Heimatclubs. Das machte der BVB während des Spiels offiziell.

Gegen den norwegischen Vizemeister aus der 43.000-Einwohner-Kleinstadt nördlich des Polarkreises war der BVB zunächst spielbestimmend. Die vier personellen Wechsel in der Dortmunder Startelf im Vergleich zum 2:0 am Sonntag in der Liga gegen Hoffenheim machten sich kaum bemerkbar. 

Guirassy-Ersatz Fábio Silva macht diesmal Alarm im Sturm

Insbesondere Fábio Silva, der für den kriselnden Torjäger Guirassy eine Startelf-Chance bekam, machte im Sturm Alarm und legte das 1:0 durch Brandt auf. Für den 29-Jährigen war es das 500. Pflichtspiel als Profi. Maximilian Beier hätte nach schönem Silva-Zuspiel erhöhen müssen, köpfte aber kläglich neben das Tor. Der 23-Jährige ersetzte den diesmal ebenfalls zunächst geschonten Adeyemi. 

Anton nach einer halben Stunde ausgewechselt

Dauerspieler Daniel Svensson indes musste schon nach einer halben Stunde wieder ran, weil Waldemar Anton mit Verdacht auf eine Oberschenkelzerrung ausgewechselt werden musste. Zu dem Zeitpunkt hätte Dortmund bereits höher führen können. Stattdessen glich Bodö nach einem Standard aus, weil die BVB-Abwehr nach einer kurz ausgeführten Ecke kollektiv schlief und Innenverteidiger Aleesami unbedrängt aus kurzer Distanz einköpfen konnte. 

Nach dem Wechsel war die Dortmunder Dominanz noch größer. Mitunter wirkte das Angriffsspiel aber weiterhin zu statisch. Schnell erhöhte erneut Brandt indes, indem er einen abgewehrten Beier-Kopfball über die Linie bugsierte. Danach gab der BVB das Spiel leichtfertig aus der Hand. Auch die Hereinnahme von Guirassy und Adeyemi brachte nichts mehr. In kurzzeitiger Überzahl kam der Außenseiter wieder zum Ausgleich. Aarón Anselmino hatte verletzt das Spielfeld verlassen, Emre Can war für ihn aber noch nicht eingewechselt worden.

Von Carsten Lappe und Maximilian Haupt, dpa
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