Sportvorstand Max Eberl hat nach der Demontage des FC Bayern München im Champions-League-Spiel beim FC Barcelona dünnhäutig auf kritische Nachfragen reagiert. Einen Reporter blaffte der 51-Jährige nach dem heftigen 1:4 bei dessen Verweis auf Fehlleistungen der Innenverteidiger Dayot Upamecano und Minjae Kim in den Katakomben des Olympiastadions sogar mit den Worten an: «Mach einen Trainerschein.»
Eberl wehrte sich gegen Grundsatzkritiken, etwa am Spielstil von Trainer Vincent Kompany, der Abwehr oder der Leistung einzelner Akteure. «Das ist so billig, wenn wir Gegentore bekommen, das auf die Defensive zu schieben. Und wenn der Harry Kane ein Tor schießt, ist es nur Harry Kane. Man möchte auseinanderdividieren - und das lassen wir nicht zu.»
Eberl gab das Schutzschild nach außen. «Wir verteidigen das, was wir tun und einzelne Spieler.» Die Niederlage ordnete er «als Learning» ein. Ähnlich äußerte sich Vorstandschef Jan-Christian Dreesen in seiner nächtlichen Bankettrede im Teamhotel: «Vincent und sein Team werden die richtigen Schlüsse ziehen. Das Wichtigste ist, dass wir zusammenstehen.»
Kompany sprach in der Pressekonferenz von einem «harten Resultat». Er wolle «keine Ausreden suchen», sondern vielmehr ganz schnell aus dem Abend lernen. An seiner Art Fußball will der Belgier aber absolut festhalten: «Du suchst in deinem Weg den Erfolg.»
«Keine Sorge» um Achtelfinaleinzug
Trotz der zweiten Niederlage nacheinander und dem Sturz auf Tabellenplatz 23 im neuen Ligasystem der Champions League sagte Eberl, dass er sich «keine Sorgen» um den Einzug ins Achtelfinale mache. «Das ist der neue Modus. Der entscheidet sich erst am achten Spieltag, nicht am dritten», sagte der Sportvorstand.