Nach der nächsten Watschn für den Hamburger SV schalteten die meisterlich gestarteten Bayern-Profis im Kopf direkt um auf die erste große Saison-Prüfung gegen den Club-Weltmeister. Der FC Chelsea kommt am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) nach München - und nicht nur Max Eberl ist «gespannt auf das große Spiel» zum Auftakt der Champions League. Nach einer Woche, die Vereinspatron Uli Hoeneß mit denkwürdigen Äußerungen über Sportvorstand Eberl prägte, geht es wieder um Fußball.
«Das ist der Wettbewerb, der uns am meisten reizt», sagte Serge Gnabry und dem makellosen Neun-Punkte-Start in der Bundesliga zur Priorisierung von Europas Königsklasse. Und nicht nur der Nationalspieler, der beim 5:0 mit seinem fulminanten Treffer den Torreigen eröffnete, fühlt sich «gerade im Flow». Das gesamte Münchner Team - und insbesondere die Ballermänner um Harry Kane - sind in einer Frühform, die auch international hohe Erwartungen weckt.
Kane: Hier können wir jeden schlagen
«Ich erwarte ein schweres Spiel. Chelsea ist ein richtig gutes Team. Sie hatten ein fantastisches Turnier bei der Club-WM in den USA. Aber sie kommen hier zu uns in die Allianz Arena, wo wir das Gefühl haben, wir können jeden schlagen. Wir wollen gut in den Wettbewerb starten», sagte Kane. Gegen den HSV traf er doppelt. Der Engländer steht jetzt bei 67 Toren in 66 Bundesligaspielen.
Neben Gnabry und Kane trafen Aleksandar Pavlovic und Luis Díaz gegen einen HSV, der nach sieben Zweitligajahren beim München-Comeback völlig hilflos war und nahtlos an die teilweise noch höheren Klatschen der Vergangenheit anknüpfte. «Da spielen echt ein paar geile Zocker bei den Bayern», meinte HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz anerkennend - und nachsichtig mit seinen Jungs.
Neuer bleibt beim DFB-Rücktritt: «Ja»
Kaiserlich mutete der Bayern-Auftritt am Tag nach der feierlichen Enthüllung der Bronze-Statue zu Ehren von Club-Legende Franz Beckenbauer auf der Esplanade vor dem Stadion an. Kapitän Manuel Neuer sprach von «einem mitreißenden Spiel», nachdem er die Diskussionen um seine mögliche Rückkehr ins Tor der Nationalelf beendet hatte. Es bleibe beim DFB-Rücktritt, «ja».
Trainer Vincent Kompany genoss gemeinsam mit den Bayern-Fans unter den 75.000 Zuschauern einen entspannten Abend gegen den HSV, für den er 2008 noch selbst in München aufgelaufen war. «Es hatte fast schon etwas von Oktoberfest-Stimmung und hat richtig Spaß gemacht», schwärmte Kompany.