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Was bisher geschah

Nach dem Attentat in München am OEZ

Freitagnachmittag um 17:52 Uhr ereignete sich ein Anschlag am Olympia Einkaufszentrum in München. Die darauf folgenden Stunden erschütterten ganz Deutschland. Eine Zusammenfassung der Ereignisse lest ihr hier.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich - entgegen den Meldungen gestern Abend, in denen zwischenzeitlich von drei Schützen die Rede war - um einen Einzeltäter handelt. Ein 18-jähriger Deutsch-Iraner soll das Feuer eröffnet haben, wie Polizeipräsident Hubertus Andrä mitteilt. Das Motiv des Schützen ist noch völlig unklar. Dazu haben die Ermittler der Polizei bereits gestern Abend ihre Arbeit aufgenommen und durchleuchten den Tatort, den mutmaßlichen Täter und sein Umfeld bis in den hintersten Winkel, um an Informationen zu gelangen. Der Täter sei darüber hinaus noch nicht polizeilich aufgefallen und es gebe bisher keine Hinweise, die auf einen islamistischen Hintergrund schließen.

Wie die Polizei mitteilt, wurden bei dem beispiellosen Attentat in München 21 Menschen verletzt - teilweise schwer - und zehn getötet. Unter den Toten sei außerdem der Täter.

Nach den Schüssen brach Panik in München aus. Menschen flüchteten aus dem OEZ und vor dem Eingangsbereich eines Schnellrestaurants, wo der Täter das Feuer auf unschuldige Menschen eröffnete. Kurz darauf rief München den "Sonderfall" wegen einer "Amoklage" aus. Menschen wurden über die App "Katwarn", in TV-Sendern und hiesigen Radiostationen über die Lage informiert. Sie sollten ihre Häuser nicht verlassen, bis es Entwarnung geben sollte. Der Bus- und Bahnverkehr wurde in München eingestellt und der Hauptbahnhof evakuiert. Nach den Ereignissen in Paris im November 2015 wird in solchen Momenten mit dem Schlimmsten gerechnet und rasch entsprechende Vorkehrungen getroffen. Besonders brisant: Zunächst gingen bei der Polizei weitere Notrufe über Schusswechsel ein - darunter am Stachus - die sich aber nicht bestätigt hatten. Über der Stadt kreisten Hubschrauber. Die Polizei rief dazu auf, die Autobahnen in Richtung München freizumachen, um Platz für die herannahenden Einsatzkräfte aus dem gesamten Umkreis zu machen.

Während die Münchner Polizei unter Hochdruck arbeitete und zahlreiche Gerüchte über die Sozialen Netzwerke die Runde machten, zeigte eine Aktion aber auch, dass Menschen in diesen schweren Stunden zusammenrücken. Auf Twitter startete die Aktion #offenetüren. Münchner baten Gestrandeten, die an diesem Abend nicht mehr aus München herauskamen und kein Hotel mehr fanden, eine Unterkunft, ein Gästezimmer oder auch nur ihr Sofa an.

In München waren 2300 Einsatzkräfte vor Ort. Neben den Polizei- und SEK-Beamten rückte auch die Antiterroreinheit GSG9 aus NRW und das Sonereinsatzkommando "Kobra" aus Österreich an. Auch Einsatzkräfte aus Hessen und Baden-Württemberg ünterstützten die bayrischen Kollegen.