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jonathan-velasquez (unsplash)
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„Was ich bis heute nicht verstehen kann, ist welche Kraft sie in sich trug, um immer wieder weiter zu machen.“

14 Wochen zu früh geboren – dass dieses Frühchen noch lebt ist ein wahres Wunder

„Ich hatte immer dieses Bild im Kopf von der Tochter, die ich eines Tages haben würde. Ein kleines Mädchen mit dreckigem Gesicht, die auf Bäumen klettert“, erzählt die Mutter des Frühchens Juniper French. Das Baby ist mit weniger als 24 Wochen zur Welt gekommen. Das sind ganze 14 Wochen zu früh.

Juniper wurde am 12. April 2011 geboren. Ab 24 Wochen wird ein Säugling außerhalb der Gebärmutter als Lebensfähig betrachtet.  Sie wurde mit 23 Wochen und 6 Tagen geboren. Ärzte nennen dies die ‚Grauzone‘. Es genau auf der Linie zwischen dem was medizinisch möglich und ein hoffnungsloser Fall ist. „Die Ärzte sagten uns, es sei zu 80 Prozent wahrscheinlich, dass sie entweder sterben oder schwere Behinderungen entwickeln würde“, erzählt der Vater des Frühchens, Tom French. „Alles von Erblinden über Lähmungen, Taubheit, Zerebralparese, Darmprobleme bis hin zu Magensonden wären möglich bei einem so früh geborenen Baby.“

Im Krankenhaus die winzig kleine Juniper im Brutkasten. Nur sehr selten durften ihre Eltern sie im Arm halten. „An einem solchen Ort ist der Tod nicht nur theoretisch möglich“, sagt ihr Vater. „Ich kann nicht einmal mehr zählen, wie oft wir sie fast verloren hätten.“ Denn Juniper hat dutzende Male aufgehört zu atmen.

Doch Juniper French steckt eine kleine Kämpferin. Im Frühjahr ist Juniper French drei Jahre alt geworden und hat dieses Jahr auch mit dem Kindergarten begonnen. Sie läuft, lacht und spielt – die Kleine ist einfach putzmunter. Ihre Eltern können es immer noch kaum glauben: „Was ich bis heute nicht verstehen kann, ist welche Kraft sie in sich trug, um immer wieder weiter zu machen.“

„In sozialer Hinsicht ist sie schon viel weiter als sie in ihrem Alter eigentlich sein müsste“, berichtet ihre Mutter der Kleinen. „Ihre kognitiven- und Problemlosefähigkeiten sind auch hervorragend. Nur ist sie nicht sehr gut mit Puzzeln. Aber das ist Tom auch nicht“, schmunzelt sie.

Doch ihre Mutter weiß auch, dass die Probleme eines Frühchens nicht vorbei sind, sobald sie endlich zuhause sein dürfen: „Ich habe durch die Erfahrungen, die wir im Krankenhaus gemacht haben, nicht genug Aberglaube behalten können, um zu sagen können, dass das Schlimmste überstanden ist. Wir wissen einfach nicht was uns noch bevorsteht.“

Wissenschaftler sind noch immer ungewiss, was die Langzeit-Schäden eines in der Grauzone geborenen Frühchens sind.

Born 4 Months Early, This Tiny Survivor Beats the Odds
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